Kein Crash voraus

Pessimismus übertrieben? Deutsche Bank sieht US-Märkte nicht vor dem Absturz

20.03.25 11:17 Uhr

Börsenbeben! US-Aktien kräftig unter Druck - doch Deutsche Bank bleibt gelassen | finanzen.net

Anleger flohen in den vergangenen Wochen in großem Stil aus US-Aktien. Viele Beobachter warnten vor einem Crash, vereinzelt wurde sogar vor einem drohenden Bärenmarkt gewarnt. Analysten der Deutschen Bank waren in dieser Zeit aber deutlich weniger pessimistisch für den Aktienmarkt in Übersee.

• US-Aktienmärkte unter Druck, während Experten zunehmend skeptischer werden
• Deutsche Bank widerspricht den Crash-Szenarien
• Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten erwartet die Bank eine Erholung der Unternehmensaktivitäten

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Rund 3,51 Prozent hat der breite US-Marktindex S&P 500 seit Jahresstart verloren. Noch schlechter hat der Techwerteindex NASDAQ Composite performt: Seit Januar ging es hier um mehr als acht Prozent abwärts.

Breiter Marktabschwung lässt Experten skeptisch werden

Dass US-Aktien derart unter Druck geraten, ist neben geopolitischen Faktoren insbesondere der Zollpolitik des neuen US-Präsidenten Donald Trump zu schulden, die für massive Verunsicherung am Markt sorgt, da die mittel- bis langfristigen Folgen mehr als schwer absehbar sind. Diese Unsicherheit treibt die Preise und könnte zudem empfindliche Folgen für das Wirtschaftswachstum haben. In der Folge haben nicht nur US-Anleger starke Zurückhaltung am Markt walten lassen und einen Teil ihrer Investments abgezogen, auch Experten blicken zunehmend skeptisch auf den US-Aktienmarkt.

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Einer dieser Experten ist Jeremy Siegel, der unlängst zwar darauf hinwies, dass die Berichtssaison gut verlaufen sei und die Bilanzen der Unternehmen gut aussehen würden, die Unsicherheit sieht er aber als den größten Risikofaktor am Markt. Der Finanzprofessor verwies dabei auf "diese disruptive, destruktive, wenn ich das so sagen darf, wechselhafte Handelspolitik, die den Markt wirklich beunruhigt und bei Verbrauchern und Unternehmen für Unsicherheit gesorgt hat". Er betonte, dass Anleger bezüglich der Entwicklung von Zinsen und Wirtschaftswachstum womöglich zu optimistisch seien. "Der Markt hat eine nahezu perfekte Landung eingepreist", so Siegel, der davor warnte, dass es weiterhin nicht unerhebliche Hindernisse gebe.

Deutsche Bank-Analysten teilen diese Einschätzung nicht

Derartigen Pessimismus legt man bei der Deutschen Bank offenbar nicht an den Tag. Trotz des jüngsten Rückgangs der US-Aktienkurse gehen Analysten der Deutschen Bank davon aus, dass der Rückgang weder ein Vorbote einer allgemeinen Konjunkturflaute im Unternehmenssektor noch einer drohenden Rezession ist, wie forexlive unter Berufung auf eine Kundenmitteilung des Finanzhauses berichtet. Zwar könne die Marktschwäche die Führungskräfte verunsichern, die aktuellen Bedingungen würden sich aber von früheren Abschwüngen, die mit schwerwiegenderen wirtschaftlichen Verwerfungen verbunden gewesen waren, unterscheiden.

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Analysten der Bank verwiesen in diesem Zusammenhang auf Daten, die darauf hindeuten, dass die meisten Unternehmen trotz erhöhter wirtschaftlicher Unsicherheit widerstandsfähig geblieben sind - und bestätigen damit die Einschätzung von Siegel, dass es auf Unternehmensebene noch gut laufe. "Auch wenn der Markt derzeit berechtigte Sorgen über die sehr hohe wirtschaftliche Unsicherheit hat, ist es verfrüht, eine längere Pause bei der Unternehmensexpansion vorherzusagen", zitiert forexlive aus der Kundenmitteilung. Die Deutsche Bank halte daher an ihrer Prognose einer kräftigen Erholung der Geschäftstätigkeit im weiteren Jahresverlauf fest und bekräftigte darüber hinaus ihre Erwartung einer deutlichen Belebung der Unternehmensexpansion in der zweiten Jahreshälfte 2025.

Redaktion finanzen.net

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