GfK: Konsumklima sinkt etwas stärker als erwartet
Die Kauflaune der Deutschen hat sich zum Jahresende stärker abgeschwächt als von Experten vorhergesagt.
Die Konsumforscher der GfK ermittelten für Dezember einen Rückgang auf 10,4 von 10,6 Punkten im Vormonat. Die von Dow Jones Newswires befragten Ökonomen hatten lediglich einen Rückgang auf 10,5 Punkte angenommen. "Als Folge der im Großen und Ganzen moderateren Stimmungsentwicklung und der steigenden Sparneigung sinkt das Konsumklima", erklärte GfK-Experte Rolf Bürkl.
Vor allem höhere Inflationsraten setzten momentan neben der weltwirtschaftlichen Verunsicherung dem Konsumklima etwas zu. Die GfK bestätigte aber trotz der Risiken ihre Konsumprognose, wonach die realen privaten Konsumausgaben in diesem Jahr um etwa 1,5 Prozent steigen werden. Damit werde die Binnenkonjunktur 2018 einen wichtigen Beitrag zum Wachstum in Deutschland leisten.
Während die Anschaffungsneigung ihr ohnehin sehr gutes Niveau sogar noch verbessert habe, hätten sowohl die Konjunktur- als auch die Einkommenserwartung leichte Einbußen verzeichnet.
Die etwas schwächere Entwicklung der deutschen Wirtschaft im dritten Quartal bleibe nicht ohne Wirkung auf die Konjunkturerwartungen der Konsumenten. Der Indikator verlor 1,6 Punkte auf 17,4 und verbuchte damit den zweiten Rückgang in Folge.
Zurückgehende Konjunkturerwartungen ließen auch die Einkommenserwartung sinken. Dieser Wert gab um 4,2 auf 50,2 Punkte nach und markierte damit laut GfK den niedrigsten Wert im aktuellen Jahr.
Hingegen legte die Anschaffungsneigung um 1,6 auf 57,5 Punkte zu. Ein höherer Wert wurde mit 60 Punkten zuletzt im April dieses Jahres gemessen. "Damit stemmt sich die Konsumneigung weiter gegen das schwierige weltwirtschaftliche Umfeld", konstatierte Bürkl. Handelskonflikt und Brexit schienen der Kauflust bislang nicht zu schaden, und auch die höhere Inflation zeige noch keine Wirkung. Offenbar dominierten "die exzellenten inländischen Rahmenbedingungen".
BERLIN (Dow Jones)
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Bildquellen: GfK