Continental-Aktie: Goldman-Empfehlung beschleunigt Erholung
Die Kurserholung der Aktien von Continental hat am Freitag nach einer Kaufempfehlung deutlich an Fahrt gewonnen.
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Nach der Studie der US-Bank Goldman Sachs schnellten die Papiere des Autozulieferers und Reifenherstellers Continental um 3,65 Prozent auf 193,25 Euro nach oben. Damit waren sie der klare Favorit im Dax (DAX 30), der moderat zulegte. Zeitweise waren sie mit 195,00 Euro so teuer gewesen wie zuletzt Anfang September 2016. Auch seit Jahresbeginn gerechnet kann sich das Plus von gut 5 Prozent sehen lassen.
Die Goldman-Analystin Lucile Leroux reihte sich damit in die Reihe derjenigen Experten ein, die den Anteilsscheinen nach ihrer unterdurchschnittlichen Entwicklung in den letzten beiden Jahren deutliche Kursgewinne zutrauen. Bereits Anfang Januar hatte Erwann Dagorne von der französischen Großbank Societe Generale (Société Générale SA) die Conti-Aktien zum Kauf empfohlen. Der Konzern habe beträchtliche Fortschritte unternommen, um in den am schnellsten wachsenden Geschäftsfeldern des Sektors wieder Spitzenwerte in puncto Profitabilität zu erwirtschaften, heiß es da.
Leroux betonte nun, dass das Reifengeschäft trotz Gegenwindes von der Rohstoffseite weiter robust bleiben sollte. Als positiver Kurstreiber dürfte sich indes das Geschäft mit Antriebssträngen entwickeln, die Emissionen reduzieren und den Kraftstoffverbrauch optimieren sollen. Aktuell leide dieses noch unter einer Reihe unprofitabler Verträge mit einer Laufzeit von gewöhnlich 10 Jahren, die aus der Zeit der Übernahme der Automobilzuliefer-Sparte von Siemens im Jahr 2007 herrührten. Diese liefen jedoch bald aus, so dass Continental von 2018 an nicht mehr an diese alten Vereinbarungen gebunden sei.
Die Goldman-Analystin erhöhte vor diesem Hintergrund ihr Kursziel von 181 auf 219 Euro und traut den Papieren damit ein Plus von rund 13 Prozent zu. Unter den 27 von der Finanznachrichtenagentur dpa-AFX aufgelisteten Experten empfehlen noch 12 andere einen Kauf der Papiere. Lediglich 2 raten zum Verkauf, während 12 neutral eingestellt sind.
Continental-Anleger brauchten in den letzten Jahren gute Nerven: Wegen der Finanzkrise und des missglückten Übernahmeversuchs des Konkurrenten Schaeffler waren die Aktien Anfang 2009 zeitweise nur rund 10 Euro wert gewesen. Dann jedoch setzten die Anteilsscheine zur Rally an, die im März 2015 beim Rekordhoch von 234,25 Euro gipfelte.
Danach ging es aber erst einmal abwärts. Im Herbst letzten Jahres waren sie nach einer Gewinnwarnung bis auf 158,20 Euro gefallen. Ein Rückschlag, von dem sich die Papiere bis zum Jahresende zumindest ein Stück weit erholten.
Dank des guten Geschäfts mit Elektronikteilen für Autos und Winterreifen, das den absatzstarken Vorjahreszeitraum übertreffen konnte, erreichte Conti denn auch die im Oktober gekappten Jahresziele. Im neuen Jahr will der Konzern von der zunehmenden Vernetzung der Autos sowie von der steigenden Elektromobilität profitieren und peilt deshalb wieder ein höheres Wachstum an.
Rückenwind könnten die Papiere bald auch von anderer Seite erhalten: Ein Händler verwies auf Aussagen in Berneckers Börsenbrief "Die Actien-Börse" vom Vortag. Der Dax-Konzern gelte unter Insidern als neuer Favorit für eine Aufspaltung, hieß es darin. Reifen und Autotechnik als Systemlieferant passten nicht zwingend zusammen und ergäben wenige Synergieeffekte./la/mis/fbr
FRANKFURT (dpa-AFX)
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Bildquellen: Continental, 360b / Shutterstock.com
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