Börsen-Unwort des Jahres 2020: "Corona-Gewinner"
"Mindestens zynisch": "Corona-Gewinner" macht als "Börsen-Unwort des Jahres" das Rennen, wie die Börse Düsseldorf jetzt mitteilte. Seit 2001 werden jedes Jahr diese Unwörter im Rückblick ermittelt.
von Andreas Hohenadl, Euro am Sonntag
Bereits zum 20. Mal suchte die Börse Düsseldorf das Börsen-Unwort für das zurückliegende Jahr. Letztlich kamen die Wertpapierhändler, Handelsplatzmitarbeiter und Börsenmakler nicht am alles bestimmenden Thema vorbei: "Corona-Gewinner" ist für sie das Börsen-Unwort 2020. "Der Begriff wurde an der Börse schnell gängig für die Krisenprofiteure etwa in den Geschäftsfeldern Lieferdienste, Videokonferenzen oder Streaming beziehungsweise Gaming", so Thomas Dierkes, Geschäftsführer der Börse Düsseldorf.
"Der Erfolg sei allen gegönnt, die mit der richtigen Idee, zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren", sagt er. Doch gefeiert zu werden als Profiteure eines externen Ereignisses mit so weitreichenden Folgen für Wirtschaft, Gesellschaft und Gesundheit erscheine mindestens zynisch. Dicht hinter dem Begriff Corona-Gewinner folgte im Umfrageergebnis Zombie-Unternehmen. Auf den weiteren Rängen platzierten sich: Staatseinstieg, Virtuelle Hauptversammlung, Dividendenstopp.
Seit 2001 ermittelt die Börse Düsseldorf im Jahresrückblick das Börsen-Unwort. Zu den bisherigen "Siegern" zählen Finanztransaktionssteuer (2019), Anlagenotstand (2016), Freiwilliger Schuldenschnitt (2012) oder Heuschrecken (2005).
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