Jahresziele erreicht

LANXESS zeigt sich verhalten optimistisch für 2016

17.03.16 12:02 Uhr

LANXESS zeigt sich verhalten optimistisch für 2016 | finanzen.net

Der starke Dollar, solide Absatzmengen und weitere Einsparungen haben dem Spezialchemiekonzern LANXESS 2015 ein besseres Ergebnis beschert als im Vorjahr.

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Die im vergangenen Jahr mehrmals angehobene Prognose für das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) wurde erreicht. Der Umsatz blieb wegen rohstoffpreisbedingt niedrigeren Verkaufspreisen leicht unter Vorjahr. Die Dividende soll um 0,10 Euro auf 0,60 Euro je Anteilsschein steigen. Dies sei ein Ausdruck der Zuversicht, die das Management in die Neuaufstellung des Konzerns habe, sagte CEO Matthias Zachert.

Für das angelaufene Jahr zeigte sich der Konzernlenker optimistisch. "Wir gehen davon aus, dass wir in gutem Fahrwasser unterwegs sein werden", sagte er. Für die drei Geschäftseinheiten Advanced Intermediates, Performance Chemicals und High Performance Materials erwartet Zachert mindestens ein Ergebnis auf Vorjahreshöhe oder darüber. Für den Kautschukbereich, der inzwischen in ein Gemeinschaftsunternehmen mit Saudi Aramco eingebracht wurde, der bei LANXESS aber drei Jahre noch voll konsolidiert wird, rechnet Zachert weiter mit Überkapazitäten.

In diesem Jahr erwartet LANXESS ein EBITDA vor Sondereinflüssen in einer Bandbreite von 880 bis 930 Millionen Euro, nach 885 Millionen Euro im Vorjahr. Das bedeutet, dass sowohl ein leichter Rückgang als auch ein deutlicher Anstieg für möglich gehalten wird. Für das erste Quartal erwartet der Konzern ein EBITDA vor Sondereinflüssen zwischen 240 und 260 Millionen Euro. Fokussieren will sich LANXESS künftig auf die Wachstumsregionen China, Nordamerika und Südostasien.

Im vierten Quartal sind die Erlöse um 5 Prozent gefallen, das EBITDA vor Sondereffekten gab um knapp 2 Prozent nach. Das Management erwartet, dass das Ergebnis im laufenden Jahr erneut durch das anhaltend herausfordernde Wettbewerbsumfeld, insbesondere im Geschäft mit synthetischem Kautschuk, belastet wird. Aus dem prognostizierten leichten Wachstum der globalen Wirtschaft erwartet LANXESS keine wesentlichen Impulse für die Ertragsentwicklung. Zwar erwartet der Konzern für das Segment Performance Polymers im Vergleich zum Vorjahr eine leichte Nachfrageverbesserung aus der Automobil- und Reifenindustrie, rechnet jedoch insbesondere für EPDM- und Butylkautschuk mit anhaltendem Preisdruck.

Im abgelaufenen Jahr sind die Konzernerlöse mit 7,9 Milliarden Euro um 1,3 Prozent unter Vorjahr geblieben. Sie fielen damit noch etwas schwächer aus, als von Dow Jones Newswires befragte Analysten erwartet hatten. Hauptgrund waren niedrigere Verkaufspreise aufgrund gesunkener Rohstoffkosten. Das um Sondereinflüsse bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) verbesserte sich dank des starken Dollar und weiterer Einsparungen um 9,5 Prozent auf 885 Millionen Euro. Es lag damit in der vom Unternehmen zuletzt ausgegebenen Bandbreite von 860 bis 900 Millionen Euro. Unter dem Strich verdiente LANXESS 165 Millionen Euro und damit signifikant mehr als im von Umbaukosten stark belasteten Vorjahr, als 47 Millionen Euro Gewinn eingefahren wurden.

Im vierten Quartal sind die Konzernerlöse mit 1,8 Milliarden Euro um 5 Prozent unter Vorjahr geblieben. Hauptgrund waren auch hier niedrigere Verkaufspreise aufgrund gesunkener Rohstoffkosten. Das um Sondereinflüsse bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) fiel mit 151 Millionen Euro um knapp 2 Prozent schwächer aus. Unter dem Strich verdiente LANXESS 15 Millionen Euro, im vergleichbaren Vorjahreszeitraum war noch ein Verlust von 68 Millionen Euro angefallen.

In der größten Konzernsparte Performance Polymers, die Kautschuke und Kunststoffe herstellt, fiel der Umsatz im Gesamtjahr um 4,5 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro. Hier machten sich die niedrigen Verkaufspreise und Überkapazitäten am Markt bemerkbar. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) verbesserte sich dank Einsparungen und günstiger Wechselkurse um 28 Prozent auf 502 Millionen Euro.

Im September hatte LANXESS für das mit Preisdruck kämpfende Kautschukgeschäft eine Allianz mit dem größten Öl- und Energiekonzern der Welt, Saudi Aramco, bekannt gegeben. Zachert sprach von einem strategischen und finanziellen Befreiungsschlag. An dem neuen Gemeinschaftsunternehmen mit Namen Arlanxeo, das im April an den Start gehen wird, werden die beiden Partner für mindestens fünf Jahre mit je 50 Prozent beteiligt sein. LANXESS wird von Saudi Aramco für die Hälfte am neuen Kautschukunternehmen 1,2 Milliarden Euro erhalten. Damit habe LANXESS drei Ziele auf einen Streich erreicht, sagte Zachert. So sei die Rückwärtsintegration erreicht worden, das unternehmerische Risiko werde künftig geteilt und das Konzernportfolio werde weniger abhängig von der Reifenindustrie sein, sagte er. Zudem bekomme LANXESS jetzt Cash in die Kasse.

Von dem Geld, das im April fließen wird, will LANXESS 400 Millionen Euro zum Schuldenabbau nutzen, weitere 400 Millionen Euro sind für organisches Wachstum reserviert und 200 Millionen Euro für einen Aktienrückkauf. Auch externes Wachstum strebt Zachert an. Dabei werde das Unternehmen Möglichkeiten in Geschäftsfeldern prüfen, in denen es bereits aktiv sei, sowie in angrenzenden Bereichen, erklärte der Manager. Das Unternehmen will sich dabei eher auf mittelgroße Märkte konzentrieren. "Das heißt eher Klasse statt Masse", meinte er."Unsere Bilanz ist wieder verschuldungsfähig", sagte Zachert. Das Unternehmen könne rein von der finanziellen Seite her 1 Milliarde Euro aufnehmen. Dieser Betrag lässt sich seiner Einschätzung nach sogar noch steigern, bei einem sehr guten Zielobjekt. Das Unternehmen müsse aber diesen Rahmen nicht ausschöpfen.

Die Basischemikaliensparte Advanced Intermediates musste im Vorjahr leichte Umsatzeinbußen hinnehmen, das Ergebnis verbesserte sich dagegen dank günstiger Wechselkurse und höherer Absatzmengen. Gute Geschäfte machte LANXESS mit Agrochemikalien. Der Umsatz fiel um 1 Prozent auf 1,83 Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis legte um 10 Prozent auf 339 Millionen Euro zu.

Gut hat sich 2015 die Spezialchemikaliensparte Performance Chemicals entwickelt. Der Umsatz kletterte um knapp 5 Prozent auf gut 2 Milliarden Euro. Die Verkaufspreise konnten hier nahezu konstant gehalten werden. Das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) lag mit 326 Millionen Euro um 21 Prozent über Vorjahr. Getragen wurde das Wachstum vom starken Dollar und geringeren Rohstoffkosten.

Für das Segment Advanced Intermediates erwartet der Konzern aufgrund der starken Diversifizierung der Absatzmärkte im laufenden Jahr eine stabile Geschäftsentwicklung. Im Agrargeschäft wird mit einem geringeren Wachstum gerechnet. Für das Segment Performance Chemicals wird ebenfalls eine stabile Geschäftsentwicklung prognostiziert.

KÖLN (Dow Jones)

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Bildquellen: LANXESS, 360b / Shutterstock.com

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15.11.2024LANXESS BuyGoldman Sachs Group Inc.
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