Trotz Branchenschwäche: Dürr verbucht Rekord an Aufträgen - Dürr-Aktie springt hoch
Der Maschinenbauer und Autozulieferer Dürr trotzt der Branchenschwäche in der Automobilindustrie mit Rekordaufträgen.
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Schub gaben in der ersten Jahreshälfte Großaufträge für Lackieranlagen aus Deutschland, China, Südeuropa und Mexiko. Dürr-Chef Jochen Weyrauch fasst nun für das laufende Jahr das obere Ende der Zielspanne beim Auftragseingang von 4,6 bis 5,0 Milliarden Euro ins Auge.
Die operative Marge ging im zweiten Quartal nicht so deutlich zurück wie befürchtet. Sowohl beim Wachstum als auch der Profitabilität will Dürr in der zweiten Jahreshälfte gegenüber den ersten sechs Monaten zulegen. Die in den vergangenen Monaten schwach gelaufene Dürr-Aktie erholte sich kräftig.
Das im SDAX notierte Papier gewann via XETRA zuletzt 9,13 Prozent auf 21,04 Euro. Sein Jahreshoch hatte der Kurs im Mai mit 26,52 Euro markiert. Danach war es mit der schwachen Branchenstimmung in der Autoindustrie spürbar bergab gegangen. Den Verlust seit Jahresbeginn hat die Aktie mit dem Kursplus aber nun fast wieder ausgebügelt.
Analyst Philippe Lorrain von der Investmentbank Bernstein lobte die Zuversicht bei den Auftragseingängen. Im Quartal habe auch das bereinigte Ergebnis überzeugt. Da der Auftragseingang aus der Autoindustrie im ersten Halbjahr stark ausgefallen sei, könne Dürr in der zweiten Jahreshälfte wählerischer sein - und das dürfte den Margen zugutekommen.
Im zweiten Quartal gingen Bestellungen über 1,3 Milliarden Euro und damit 16 Prozent mehr als ein Jahr zuvor ein, wie das Unternehmen am Donnerstag in Bietigheim-Bissingen mitteilte. Auf Sicht des ersten Halbjahres sei das ein Rekordwert, hieß es. Das deutliche Plus liegt auch an der Übernahme des Automatisierungstechnikers BBS Automation, die im zweiten Halbjahr des Vorjahres vollzogen wurde.
Der Umsatz stieg im zweiten Quartal um knapp 6 Prozent auf 1,18 Milliarden Euro. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern gab unter anderem wegen Kaufpreisabschreibungen auf den Zukauf von BBS Automation um 2,6 Prozent auf 60,9 Millionen Euro nach. Das war aber ein besseres Ergebnis als von Analysten erwartet. Unter dem Strich machte Dürr 19,1 Millionen Euro Gewinn, was auch wegen höherer Zinskosten deutlich weniger war als ein Jahr zuvor mit 37,7 Millionen Euro.
Die Jahresprognosen für Umsatz und Marge bestätigte das Management. Im zweiten Halbjahr sei mit einer Umsatzbeschleunigung zu rechnen, hieß es. Am Ende sollen 4,7 bis 5 Milliarden Euro erreicht werden. Bei der bereinigten Marge vor Zinsen und Steuern sollte das Unternehmen seine Zielspanne von 4,5 bis 6,0 Prozent den Angaben zufolge sicher erreichen. Die Marge soll in der zweiten Jahreshälfte dabei höher liegen als in der ersten mit 5,0 Prozent. Nach Steuern erwartet Dürr nach wie vor 90 bis 150 Millionen Euro Gewinn.
BIETIGHEIM-BISSINGEN / FRANKFURT (dpa-AFX)
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