Italien ohne Daten

Euroraum-Wirtschaftsstimmung trübt sich stärker als erwartet ein

29.04.20 11:00 Uhr

Euroraum-Wirtschaftsstimmung trübt sich stärker als erwartet ein | finanzen.net

Die Wirtschaftsstimmung im Euroraum hat sich im April deutlich stärker als erwartet eingetrübt, was aber teilweise an Schwierigkeiten bei der Datenerhebung gelegen haben könnte.

Der von der EU-Kommission erhobene Index der Wirtschaftsstimmung (Esi) sank auf 67,6 (März: 94,2) Punkte. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen Rückgang auf 75,0 Punkte prognostiziert. "In vielen Länder war die Rücklaufrate auf die Umfrage in diesem Monat niedriger als normalerweise", teilte die EU-Kommission mit. In Italien hätten gar keine Daten erhoben werden können. "Die Daten könnten daher weniger akkurat und die Vergleichbarkeit der Länder untereinander geringer als sonst sein", merkte die Kommission an.

Der Index des Industrievertrauens sank auf minus 30,4 (minus 11,2) Punkte, erwartet worden waren minus 25,0. Der Index des Verbrauchervertrauens ging, wie bereits in einer Vorabschätzung mitgeteilt, auf minus 22,7 (minus 11,6) Punkte zurück, und der Dienstleistungsindex auf minus 35,0 (minus 2,3) Punkte.

Deutschlands Esi sank auf 72,1 (92,0) Punkte, wobei der Industrie-Index auf minus 33,3 (minus 17,2) Punkte nachgab und der Dienstleistungsindex auf minus 30,3 (plus 0,6) Punkte. In Frankreich sanken der Esi auf 82,7 (99,0) Punkte, der Industrie-Index auf minus 22,6 (minus 9,1) und der Dienstleistungsindex auf minus 17,0 (minus 1,0) Punkte. Spaniens Esi fiel auf 73,3 (99,3) Punkte. Noch schwerer erwischte es Belgien mit 60,3 (92,4), Österreich mit 61,9 (95,0) und die Niederlande mit 65,6 (98,2) Punkten.

Im Ergebnis einer halbjährlich stattfindenden Umfrage teilte die EU-Kommission außerdem mit, dass die Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes ihre realen Investitionen 2020 um 4 Prozent zurückfahren wollen. Allerdings hat auch diese Prognose einen Haken: Ein Großteil der Antworten ging vor Beginn der strikten Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Corona-Pandemie ein.

DJG/hab/bam

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