Wahl-Schock im Süden: Sind Italien-Aktien jetzt ein Kauf?

Das politische Chaos in Italien hält die europäischen Börsen weiter in Atem. Die enorme Unsicherheit spiegelt sich unterdessen gerade auch an der Mailänder Börse wieder. Kann sich ein solches Umfeld nun schon für Schnäppchenjäger lohnen?
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Italienische Aktien sind dank des jüngsten politischen Dramas massiv unter die Räder gekommen. Der italienische Leitindex FTSE MIB, welcher sich aus den 40 führenden Aktiengesellschaften des Landes zusammenschließt, hat von seinem Jahreshoch vom Mai nun schon wieder 2.500 Punkte abgegeben. Mit einem gegenwärtigen Kursstand von rund 22.000 steht der Index nun rund 10 Prozent unter seinem 52-Wochen-Hoch, welches am 7. Mai bei 24.544,26 Punkten markiert wurde.
Finanzsektor belastet den Gesamtmarkt
Verantwortlich für den heftigen Rückschlag im FTSE MIB sind vor allem die Bank- und Versicherungsaktien wie Intesa Sanpaolo, UniCredit und Generali. Alleine diese drei Unternehmen besitzen ein Indexgewicht von rund 23 Prozent. Der Aktienkurs der Turiner Bank Intesa Sanpaolo verlor allein in den zurückliegenden vier Wochen über 20 Prozent an Wert. Ähnlich verhielt es sich mit den Anteilscheinen von UniCredit. Unter den FTSE MIB Schwergewichten konnte sich lediglich der Öl- und Erdgasproduzent Eni gegen den negativen Markttrend durchsetzen. Den Aktienkurs des Betreibers von Agip-Tankstellen belasteten im zurückliegenden Monat nur die sektorinternen Gewinnmitnahmen, die auf einen Rücksetzer am Rohölmarkt zurückzuführen sind.
Italienische Aktien? "No, grazie!"
Trotz des heftigen Rücksetzers sagen viele Analysten "No, grazie!" zu italienischen Aktien. So empfahl auch der JPMorgan-Stratege Mislav Matejka erst kürzlich, Gewinne aus italienischen Aktien mitzunehmen und stattdessen in deutsche Aktien zu investieren. "Angesichts des starken Runs und des steigenden politischen Überhangs ist die Risiko-Rendite-Entwicklung schwächer", so Matejkas Einschätzung über den italienischen Aktienmarkt.
Politische Ungewissheit drückt auf die Kurse
Auch die Experten der Société Générale stellen fest, dass der italienische Markt nicht mehr das ist, was er einmal war. "Wir erwarten, dass internationale Investoren zurückbleiben, zumindest bis die politischen Turbulenzen abkühlen", so die Experten der französischen Investmentbank. Trotz des ordentlichen Momentums ab November 2016 konnte der FTSE MIB die alten Höchstkurse aus den Jahren 2010 und 2015 nicht nachhaltig überwinden. Die 25.000 Punkte scheinen eine massive Widerstandslinie darzustellen, da diese Marke im Anschluss zur Finanz- und Eurokrise nicht mehr erreicht werden konnte.
Anti-EU-Rhetorik verprellt Investoren
"Die Krise wurde durch eine Änderung der Haltung der radikalen Parteien Italiens ausgelöst", so Holger Schmieding, Chefökonom von Berenberg. Laut Schmieding haben die radikalen Parteien ihre Anti-Euro und Anti-EU-Rhetorik wieder neu entdeckt. "Eine höhere Risikoprämie für italienische Anleihen und niedrigere Preise für italienische Aktien sind daher grundsätzlich sinnvoll, auch wenn das Ausmaß der Anpassung strittig ist", so Schmieding weiter.
Wirrwarr mit Tradition
Die gegenwärtige politische Unsicherheit in Italien ist jedoch kein neues Phänomen. In Italien sind schnelle Regierungswechsel eher die Regel als die Ausnahme. Bei 65 verschiedenen Regierungen innerhalb von nur 72 Jahren kann durchaus die Frage aufkommen, ob Italien überhaupt jemals ein Garant für Kontinuität und Stabilität war. Für Investoren, die sich dieser Risiken bewusst sind, lassen sich gegenwärtig durchaus einige relative Schnäppchen aus dem Gesamtmarkt picken.
Pierre Bonnet / finanzen.net
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