Interview zum IPO

IBU-tec: Positive Resonanz von institutionellen Investoren

22.03.17 09:33 Uhr

IBU-tec: Positive Resonanz von institutionellen Investoren | finanzen.net
Ulrich Weitz

Die Forschungs- und Dienstleistungsfirma IBU-tec strebt als erstes Unternehmen in das Segment "Scale" der Deutschen Börse. In dem folgenden Interview mit Vorstandschef Ulrich Weitz erfahren Sie mehr über den Börsengang.

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Beschreiben Sie bitte kurz das Geschäftsmodell von IBU-tec.
Ulrich Weitz:
IBU-tec bietet kundenspezifische Entwicklungs- und Produktionsdienstleistungen auf dem Gebiet der thermischen Verfahrenstechnik zur Behandlung von anorganischen Pulvern und Granulaten an. Das heißt, wir entwickeln für Kunden neue Materialien, verbessern Materialeigenschaften bestehender Produkte und setzen effiziente und ressourcenschonende Produktionsverfahren und -prozesse für unsere Kunden auf. Wir decken den gesamten Lebenszyklus eines Produkts ab, von der Produktentwicklung bis zur Marktreife. Unser Leistungsspektrum reicht von der Entwicklung und Analyse von Materialien über erste Pilotversuche und Skalierung der Produktionsprozesse für den industriellen Maßstab bis zur Auftragsproduktion für Kunden.



Wo werden Ihre Produkte beispielsweise eingesetzt?
Die von uns produzierten Materialien werden zum Beispiel in Katalysatoren zur Abgasreinigung bei Verbrennungsmotoren eingesetzt. Auch sind wir im Bereich E-Mobility aktiv und stellen im Kundenauftrag Werkstoffe für Lithium-Ionen Batterien her. Weitere Anwendungsgebiete sind zum Beispiel die stationäre Energiespeicherung, die Entwicklung und Produktion von Baustoffen mit reduziertem CO2-Gehalt oder auch von keramischen Materialien für die Medizintechnik.

Aus welchen Regionen kommen Ihre wesentlichen Kunden?
Die von uns produzierten anorganischen Pulver und Granulate werden von unseren Kunden und deren Kunden praktisch weltweit in Produkten eingesetzt. Wir verfügen dabei über einen gut diversifizierten Kundenstamm. Wir sehen weiteres großes Wachstumspotenzial, indem wir noch vermehrt mit unseren bestehenden Kunden außerhalb Deutschlands wachsen und unsere Kundenbasis internationalisieren.


Wer sind Ihre direkten Wettbewerber?
Aufgrund unseres umfangreichen Leistungsspektrums und den auf den Kunden zugeschnittenen Entwicklungs- und Produktionsdienstleistungen können wir kein direktes Wettbewerbsumfeld ausmachen. Betonen möchte ich an dieser Stelle, dass wir über weltweit nicht vergleichbare, patentgeschützte Verfahren in der Anwendung von Pulsationsreaktoren verfügen, die auch durch potenzielle Wettbewerber nicht abgebildet werden können. Wir sind mit unserem Leistungsangebot und der Technologieplattform somit in einer attraktiven Nische positioniert.

Wie hat sich Ihr Geschäft in den vergangenen Jahren entwickelt?
Wir haben in den vergangenen Jahren ein kontinuierliches und profitables Wachstum gezeigt. Unser Umsatz ist in 2016 auf 17,7 Millionen Euro gestiegen. In den vergangenen sieben Geschäftsjahren lag die durchschnittliche Vorsteuer-Marge (EBT) bei 20 Prozent. In dieser Größenordnung haben wir uns auch im vergangenen Jahr bewegt.


Wie sehen Ihre nächsten Wachstumsschritte aus?
Wir möchten unser dynamisches Wachstum nun durch den Börsengang noch beschleunigen. Das heißt, wir wollen unser bestehendes Leistungsangebot in den Bereichen E-Mobility, Katalysatoren und dezentrale Energiespeicherung ausbauen und weitere zukunftsträchtige Geschäftsfelder mit dem Angebot neuer Stoffgruppen erschließen. Ein weiterer Kernbaustein unserer Wachstumsstrategie ist die Internationalisierung unseres Geschäfts und der Aufbau eines internationalen Vertriebs. Dafür wollen wir das internationale Netzwerk unserer bestehenden Kunden nutzen und mit Kunden im Rahmen von Produktionspartnerschaften oder Joint Ventures weiter international wachsen.

Wofür soll der Großteil des Emissionserlöses aus dem Börsengang verwendet werden?
Wir wollen den Emissionserlös vor allem für den Ausbau eines neuen Standorts in einem Chemieindustriegebiet verwenden. Dadurch würden wir über die Möglichkeit für weitere Entwicklungs- und Produktionskapazitäten für neue Materialien und neue attraktive Geschäftsfelder verfügen. Weitere Mittel sind für den internationalen Vertrieb und auch für weitere Investitionen in unseren Hauptstandort Weimar sowie unseren Standort Nohra vorgesehen.

Bitte nennen Sie die Rahmendaten des Börsengangs.
An dieser Stelle möchte ich betonen, dass wir voraussichtlich der erste Börsengang im neuen Segment Scale im Freiverkehr der Frankfurter Wertpapierbörse sind. Der erste Handelstag ist für den 30. März 2017 vorgesehen. Neben einer Privatplatzierung bei Investoren läuft das öffentliche Angebot in Deutschland voraussichtlich bis zum 27. März 2017 (Privatanleger bis 15.00 Uhr und institutionelle Investoren bis 17.00 Uhr). Es werden bis zu 1.000.000 Aktien aus einer Kapitalerhöhung sowie bis zu 60.000 Aktien aus dem Besitz eines Minderheitsaktionärs zur Zeichnung angeboten. Die Preisspanne zur Zeichnung der Aktien liegt bei 16,00 bis 20,00 Euro. Die Altaktionäre sind Halteverpflichtungen (Lock-up) zwischen 30 Monaten und 93 Monaten eingegangen.

Sie haben ja bereits umfangreiche Zeichnungsangebote von ersten institutionellen Investoren erhalten - wie lief die Ansprache ab?
Wir haben bei einer Privatplatzierung in den vergangenen Tagen institutionelle Investoren angesprochen und das Ergebnis hat mich überwältigt. Wir haben schon jetzt Zeichnungsangebote vorliegen, die das von uns angestrebte Kapitalerhöhungsvolumen im Rahmen der Preisspanne komplett abdecken. Das zeigt, auf welches große Interesse IBU-tec und unser Geschäftsmodell stoßen. Damit erhöht sich die Transaktionssicherheit erheblich. Gleichzeitig wollen wir aber unbedingt auch Zeichnungen aus dem öffentlichen Angebot berücksichtigen. Ich bin aber sehr froh, dass wir beim mutmaßlich ersten Börsengang im Scale-Segment hier aus einer Position der Stärke und Sicherheit agieren können.

Werden Sie im Rahmen des Börsengangs Aktien verkaufen?
Ich werde aus meinem Besitz lediglich bis zu 150.000 Aktien als Mehrzuteilungsoption (Greenshoe) zur Verfügung stellen. Darüber hinaus werde ich keine weiteren Aktien abgeben und habe mich ebenfalls zu einer Lock-Up-Frist von 30 Monaten verpflichtet. Übrigens ist meine Familie seit dem Jahr 2000 im Unternehmen engagiert und will auch langfristig Mehrheitsaktionär bleiben. Ich sehe das als Zeichen des Vertrauens in die Gesellschaft und in die Perspektiven des Unternehmens.

Zur Person:

Dipl.-Ing. Ulrich Weitz
Diplom-Ingenieur Ulrich Weitz fungiert seit 2000 als Hauptaktionär und Vorstand des Forschungs- und Produktionsdienstleisters IBU-tec. Nach seinem Maschinenbau-Studium arbeitete er beim Aufzugbauer OTIS und übernahm Führungsverantwortung in den Bereichen Qualitätswesen, Konstruktion und Produktion. Als Director Manufacturing Engineering war er für OTIS International in Paris tätig. 1998 wechselte Ulrich Weitz zur Winkler+Dünnebier AG und trug dort als Werksleiter im Bereich Sondermaschinenbau Personalverantwortung für über 750 Mitarbeiter.

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Bildquellen: xxx

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