DiaMonTech AG: "Wir wollen den Markt für Blutzuckermessung revolutionieren"
Das Medizintechnik-Unternehmen DiaMonTech plant, über eine Kapitalerhöhung im Volumen von bis zu 68,3 Millionen Euro, den Börsengang. Aus diesem Grund führte finanzen.net ein Interview mit Thorsten Lubinski, dem Mitgründer und CEO der Gesellschaft.
Finanzen.net: Wären Sie so freundlich, ihr noch relativ junges Unternehmen und dessen Geschäftsmodell in zwei oder drei Sätzen kurz vorzustellen?
Thorsten Lubinski:
Welche medizinischen Vorteile bietet das von DiaMonTech entwickelte nicht-invasive Verfahren zur Blutzuckermessung via Infrarotlicht?
Bislang nutzen Diabetes-Patienten Verfahren, bei denen sie sich täglich stechen müssen oder Sensoren eingesetzt bekommen, die regelmäßig getauscht werden müssen. Mit unserem nicht-invasiven Verfahren fällt das weg. Das Infrarotlicht erwärmt die Haut unmerklich und über die Wärmeenergie kann der Blutzucker präzise gemessen werden. Das geschieht schnell, schmerzfrei und reduziert das Infektionsrisiko erheblich, da keine offenen Wunden entstehen. Nicht zu unterschätzen ist auch der psychologische Faktor, denn viele Diabetes-Patienten kostet es große Überwindung, sich zu stechen. Für sie bedeutet unsere Technologie eine deutliche Erleichterung. Darüber hinaus kann unser Messgerät auch in der Diabetesprävention eingesetzt werden. Hier sehen wir einen großen medizinischen Nutzen.
Und wie sieht es mit den Kosten für den Patienten aus?
Wir befinden uns in Gesprächen mit Krankenkassen und bemühen uns, dass das "D-Pocket" in die Versorgungsverträge übernommen wird. Da andere Blutzuckermessgeräte mit vergleichbaren Kosten von den Kassen übernommen werden, sehen wir hier eine gute Ausgangslage. Für Selbstzahler wird das Gerät vom ersten Tag an erhältlich sein. Unser Direktvertrieb in Deutschland soll über ein Leasing-Modell erfolgen. Die Kosten werden für Endnutzer bei rund 1.200 Euro pro Jahr beziehungsweise 99 Euro pro Monat liegen. Damit sehen wir uns in einer sehr guten Position, um mit den invasiven Methoden zu konkurrieren.
Wie werden die Beteiligungsverhältnisse der Gesellschaft nach einem erfolgreichen Börsengang aussehen?
Wir bieten im Rahmen des Börsengangs bis zu knapp 1,8 Millionen neue Aktien an - die Greenshoe-Option von 15 Prozent bereits mitgerechnet. Damit würde die Gesellschaft nach dem Börsengang einen Freefloat von etwa 26,7 Prozent haben. Keiner der Altaktionäre wird zum jetzigen Zeitpunkt Anteile verkaufen. Für sie gilt eine Lock-up-Periode von 12 Monaten.
Der Erlös aus dem Börsengang soll zunächst einmal in die Entwicklung und Vermarktung des handlichen Alltagsgeräts "D-Pocket" fließen. Welche Herausforderungen stufen Sie als höher ein - die technologischen oder die betriebswirtschaftlichen?
Wir bewegen uns in der Medizintechnik in einem Markt mit vielen Akteuren und starker Regulierung. Insofern müssen wir - und das ist auch unser Anspruch - den höchsten technologischen und betriebswirtschaftlichen Anforderungen gerecht werden. Dass unsere Technologie funktioniert, haben wir mit einer Studie bereits belegen können. Wir sind mit der Entwicklung des "D-Pocket" bereits weit fortgeschritten und streben den Start der Serienproduktion an. Darüber hinaus befinden wir uns in Gesprächen mit Apotheken und Krankenkassen. Für den Vertrieb haben wir bereits Vereinbarungen mit internationalen Partnern über mehr als 100.000 Geräte im Jahr abgeschlossen.
Wie sieht Ihre Absatzstrategie für das Tischgerät "D-Base" und die bereits erwähnte für Hand- und Hosentaschen vorgesehene "D-Pocket"-Variante aus?
Die "D-Base" haben wir für den Gebrauch im professionellen Umfeld, z.B. in Diabetes-Zentren optimiert. Für die Diabetes-Patienten entwickeln wir hingegen das "D-Pocket", das ein ständiger Begleiter werden kann. In Europa planen wir den Eigenvertrieb via E-Commerce sowie eine Zusammenarbeit mit Vertriebspartnern, Apotheken und Krankenkassen. Für China, Japan und Südamerika haben wir Vertriebspartner. Allein unser Partner in Südamerika plant zunächst mindestens 40.000 "D-Pockets" über einen Zeitraum von drei Jahren zu vertreiben. Das potenzielle Umsatzvolumen nur dieser Vertriebsvereinbarung beträgt über 100 Millionen Euro.
Künftige Aktionäre interessieren sich naturgemäß besonders stark für die geschäftlichen Perspektiven einer Gesellschaft. Wie fällt Ihr Ausblick hinsichtlich der Umsatz- und Ergebnisentwicklung der DiaMonTech AG für die kommenden Jahre aus?
Wir planen eine Markteinführung unseres "D-Pocket" für Ende 2020, sodass wir 2021 erstmals über ein gesamtes Jahr Umsätze haben können. Die Vereinbarungen mit unseren Vertriebspartner bestätigen das hohe Umsatzpotenzial. Den Break-even erwarten Analysten für 2022. Mit dieser Einschätzung fühlen wir uns sehr wohl.
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Lubinski.
Zum Interviewpartner:
Die DiaMonTech AG ist ein Medizintechnikunternehmen, das sich auf die Entwicklung, das Design und den Vertrieb von Produkten zur medizinischen Diagnostik spezialisiert hat. Die patentierte photothermische Detektionstechnologie auf Basis von Infrarotlasern ermöglicht die präzise Messung von relevanten Blutparametern. Die erste Anwendung ist die nicht-invasive Blutzuckermessung, die eine akkurate und schnelle Messung ohne Schmerzen ermöglicht. Thorsten Lubinski ist Mitgründer und CEO der Gesellschaft und hat bereits mehrere Start-ups erfolgreich aufgebaut.
Bildquellen: DiaMonTech AG
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