GK Software: "Wir haben das weltweit führende Produkt"

CEO Gläß über die enge Verzahnung mit SAP, die Gründe für den technologischen Vorsprung und die für 2018 ausgegebene Zielmarge von 15 Prozent.
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Versprochen und geliefert: Auch dank der erfolgreichen Partnerschaft mit der SAP hat die GK Software AG die ersten neun Monate mit einem Umsatzplus von 26,5 Prozent und einem operativen Gewinnsprung von über 4 Millionen Euro abgeschlossen. Und die Perspektiven für das Jahresendgeschäft stimmen: "Wir haben noch mehrere Projekte, in denen eine Entscheidung zu erwarten ist, so dass wir mit einem guten Gefühl in die letzten Wochen des Jahres starten", verrät der Vorstandsvorsitzende und GK-Gründer Rainer Gläß im Gespräch mit Finanzen.net.
Neben den Kernmärkten Europa und Nordamerika sieht er unter anderem in Regionen wie Zentral- und Südamerika, Indien oder Südafrika ein gewaltiges Potenzial für den auf den Einzelhandel spezialisierten Softwarekonzern.
Herr Gläß, GK Software ist in den ersten neun Monaten um über 26 Prozent gewachsen und hat das operative Ergebnis wieder in den positiven Bereich gedreht. Ernten Sie jetzt die Früchte, die Sie mit der Kooperationsvereinbarung mit SAP gesät haben?
Rainer Gläß: GK befindet sich in einem derzeit unglaublich spannenden Marktumfeld mit großen Chancen. Und GK hat das weltweit führende Produkt, weil wir frühzeitig die notwendigen Technologien dafür entwickelt haben. Dass sich damit unsere Planung jetzt auch in den Zahlen niederschlägt, freut uns. Im Übrigen ernten wir immer, was wir säen.
Die Verzahnung mit SAP wird immer enger, so bietet der DAX-Konzern z. B. seit Juli 2016 seinen Kunden eine "zentrale Omnichannel Pricing Engine" an, deren Technologie von GK Software stammt. Welchen Stellenwert hat GK mittlerweile für die SAP im Bereich Handelssoftware?
Wir haben es geschafft, dass unsere Lösungssuite für den Handel fester Bestandteil des SAP-Produktangebotes werden konnte. Mittlerweile sind die Lösungen tief verzahnt und auch die Teams arbeiten sehr eng und vertrauensvoll zusammen. Dass mit der Pricing Engine nun auch ein Herzstück der Omnichannel-Lösung von SAP aus unserem Hause kommt, ist eine große Anerkennung unserer Arbeit. Darauf dürfen wir zurecht stolz sein. Generell sind wir stolz, so eng gemeinsam mit der SAP arbeiten zu dürfen. SAP ist speziell im Handel unangefochten die Nummer 1 und SAP ist eine coole Company.
In den vergangenen Jahren hat die Profitabilität der Gesellschaft u. a. unter den hohen Investitionen in neue Produkte und dem Mitarbeiteraufbau gelitten. Ist der jüngste Margenanstieg rein auf Skaleneffekte zurückzuführen oder ist er zum Teil auch Folge konkreter Effizienzsteigerungsmaßnahmen?
In den vergangenen Jahren hatten wir einige anspruchsvolle Herausforderungen zu meistern: Rasantes Wachstum, zwei Akquisitionen und ein neues Produkt auf Basis neuester Technologien. Und auch dieses Jahr geht das Wachstum weiter. Wir hatten das die ganze Zeit im Blick und wir haben ein umfangreiches Maßnahmenpaket auf die Bahn gebracht. Dass unsere Entscheidungen richtig waren, freut uns jetzt natürlich.
Was bedeutet die zunehmende Digitalisierung des Handels - Stichwort Handel 4.0 - generell für die GK Software AG?
Als jemand, der seit über 25 Jahren als Softwareingenieur und Unternehmer diesen Prozess aktiv begleitet und auch mit vorangetrieben hat, sehe ich den Trend, dass sich ein langjähriger evolutionärer Prozess in letzter Zeit massiv beschleunigt. Die modernen Kunden von heute erwarten eine umfassende, einheitliche Präsenz einer Marke über sämtliche Verkaufskanäle. Dabei zeigen sie sich im "Cross Channel Commerce" flexibel in der Wahl der Vertriebskanäle und erwarten die gleiche Flexibilität in Bezug auf die Bereitstellung aller Informationen, Transaktionsmöglichkeiten und konsistenter Preisgestaltung von ihrem Händler. Für einen Softwareanbieter wie GK ergeben sich daraus naturgemäß Herausforderungen und Chancen. Um dem gerecht zu werden, haben wir frühzeitig unsere gesamte Lösungswelt auf den Prüfstand gestellt und mit unserer neuen Lösung OmniPOS die richtige Antwort gegeben. Dies wird uns auch vom Markt so zurückgemeldet.
Wie bewerten Sie die aktuelle Wettbewerbssituation? Die positiven Wachstumsszenarien müssten doch weitere Konkurrenten anlocken, die den Wettbewerbsdruck erhöhen?
Mit unseren Lösungen und in der Partnerschaft mit SAP sehen wir uns hervorragend aufgestellt. Wir sind davon überzeugt, gemeinsam mit SAP und Hybris das einzige umfassende Omnichannel-Lösungspaket für die führenden Einzelhändler anbieten zu können. Parallel dazu haben wir gegenwärtig auch noch insofern eine günstige Marktsituation, als dass wichtige Wettbewerber Lösungen abgekündigt und zurückgezogen haben oder sich in Übernahmesituationen befinden. Das stärkt unsere Position im Wettbewerb noch zusätzlich. Ich bin jedoch fest davon überzeugt, dass der Kern unserer Wettbewerbsstärke in unserem gemeinsamen SAP-GK-Angebot an die Händler liegt.
Natürlich wird es immer auch neue Wettbewerber geben - gerade jetzt, wo das Retail-Segment mehr als spannend ist. Aber solche großen Softwarelösungen entstehen nicht über Nacht, sondern sind Ergebnis eines tiefgreifenden Prozesswissens in Verbindung mit Kunden-Know-how. Wir haben beides und zusätzlich noch die führende Technologie. Das macht uns stärker als je zuvor.
In welchen Bereichen hat GK Software einen technologischen Vorsprung vor der Konkurrenz?
Wir haben mit OmniPOS unsere gesamte Lösungswelt auf eine innovative zukunftsfähige Architektur gestellt und viele Themen auf der Basis aktueller Technologien neu gedacht. In der Softwarebranche geht nicht jeder diesen Weg, viel häufiger sind Weiterentwicklungen, die dann aber zwangsläufig Kompromisse eingehen und alten Ballast mit sich schleppen müssen. Letzterer Weg ist der einfachere, aber aus meiner Sicht nicht zukunftsträchtig. Für uns ist Thought Leadership nicht nur ein Schlagwort, sondern ein täglich gelebter Anspruch. Mit unserer neuen Lösung verfügen wir jetzt über ein modulares System, dass alle Businessfunktionalitäten jedem Kanal, jedem Gerät und jedem Benutzer (vom Verkäufer bis zum Kunden) überall und jeder Zeit zur Verfügung stellt. Darüber hinaus haben wir in Themen wie Cloudtechnologie, Clusterfähigkeit, Erweiterbarkeit und vieles mehr investiert. Zu den Highlights gehört sicher auch die Möglichkeit, unsere Lösungen durch Apps zu erweitern, ohne dass ein Eingriff in den Software-Code erforderlich ist. All das steht bei uns immer unter einem sehr hohen Anspruch an das Design und unter dem Leitmotiv "Simply retail". Ich bin überzeugt, dass wir hier einen deutlichen Vorsprung haben und wir gedenken, diesen auch weiter auszubauen.
Was waren neben dem im August vermeldeten Abschluss mit Gerry Weber die wichtigsten Vertriebserfolge im bisherigen Jahresverlauf?
Gerry Weber war ein wichtiger von mehreren bedeutenden Vertriebserfolgen in den ersten neun Monaten. Dazu kommen weitere neue Projekte in den Bereichen Baumarkt, Luxury und Pharmacy. Darüber hinaus hat einer der weltweit führenden Discounter mitgeteilt, dass er sich für uns entschieden hat. Diese Projekte zeigen, dass unsere neue Lösung OmniPOS von Beginn an sehr wettbewerbsstark ist. Besonders stolz macht mich, dass wir OmniPOS in einem anderen Projekt nur wenige Monate nach dem offiziellen Produktlaunch bereits ausgerollt und im produktiven Einsatz haben.
Welche Erwartungen haben Sie an das Jahresendgeschäft? Rechnen Sie mit weiteren Abschlüssen bis Jahresende?
Wenn Sie unsere Entwicklung der letzten Jahre verfolgt haben, wissen Sie, dass das vierte Quartal bei uns oft besonders stark ist. Das liegt auch daran, dass sich die Entscheidungen bei unseren Kunden häufig zum Jahresende ballen. Auch für 2016 haben wir noch mehrere Projekte, in denen eine Entscheidung zu erwarten ist, so dass wir mit einem guten Gefühl in die letzten Wochen des Jahres starten.
Wenn Sie auf 2017 blicken, in welchen Märkten sehen Sie das größte Wachstumspotenzial für GK? Und welche Rolle spielt dabei die neue Omni-POS-Lösung?
Wir haben im Vertrieb den Übergang von unserer bisherigen Produktwelt auf OmniPOS bereits vollzogen. Nun sind wir mit SAP dabei, die weißen Flecken auf unserer Vertriebslandkarte immer mehr zu reduzieren. Natürlich sind Europa und Nordamerika weiterhin die wichtigsten Märkte, aber auch andere Regionen wie z. B. Zentral- und Südamerika, Indien oder Südafrika bieten ein gewaltiges Potenzial für innovative Lösungen. Diese gemeinsam mit SAP zu erschließen, ist eine der Aufgaben für die nächsten Jahre.
Die Mittelfristprognose bis 2018 haben Sie bestätigt. Unter welchen Annahmen erwarten Sie eine Rückkehr zum alten Zielmargenniveau von 15 Prozent auf EBIT-Basis?
Wir haben zwei Grundannahmen, welche die Basis für unsere Erwartung sind, im GK/Retail-Geschäft wieder eine Marge von rund 15 Prozent zu erreichen. Das ist zum einen die Ausdehnung unseres Lizenzumsatzes durch die Generierung von Neukundengeschäft in allen von uns und SAP aktiv bearbeiteten Märkten. Hier waren wir bereits im letzten Jahr mit 14 Neukunden auf einem guten Weg und das laufende Jahr hat unsere Sicht weiter bestätigt. Zum anderen konnten wir unser Dienstleistungs- und Wartungsgeschäft in den letzten Jahren erheblich ausweiten und sehen hier noch weiteres Potenzial. Grundlage für die Erreichung unserer Gewinnprognosen wird daher letztendlich ein gutes Vertriebsergebnis gepaart mit einem profitablen Dienstleistungsgeschäft sein. Hier sehe ich uns bereits in diesem Geschäftsjahr sehr gut in der Spur.
Der Aktienkurs hat sich in den letzten 12 Monaten auch dank der guten operativen Ergebnisse sehr positiv entwickelt. Verspüren Sie auch von Seiten institutioneller Investoren ein gesteigertes Interesse an der GK-Aktie?
Wir haben seit dem Börsengang immer transparent und ehrlich über die Entwicklung von GK berichtet. Auch das hat dazu geführt, dass wir zahlreiche langfristige Investoren haben, mit denen wir in einem regelmäßigen und guten Austausch sind. Aber selbstverständlich ist es nicht verwunderlich, dass die Aufmerksamkeit des Kapitalmarktes anwächst, wenn man wie wir in einem Jahr einen Kursanstieg von fast 40 Prozent zeigen kann. Das erhöht naturgemäß das Interesse vieler Investoren, die erfahren möchten, was die Treiber einer solchen Entwicklung sind.
Herr Gläß, vielen Dank für das Gespräch.
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