Inflationsdruck lässt nach

Inflation in Deutschland im Juli gesunken

08.08.23 08:20 Uhr

Inflation in Deutschland im Juli gesunken | finanzen.net

Der Inflationsdruck in Deutschland hat im Juli nachgelassen.

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, sank die Jahresrate des Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) auf 6,5 (Vormonat: 6,8) Prozent. Die Statistiker bestätigten damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre vorläufige Schätzung vom 28. Juli.

Die sogenannte Kerninflation, bei der Lebensmittel und Energie ausgeklammert bleiben, sank im Jahresvergleich auf 5,5 (5,8) Prozent.

Gegenüber dem Vormonat stieg der HVPI um 0,5 Prozent, womit die vorläufigen Daten ebenfalls bestätigt wurden. Die HVPI-Rate ist maßgeblich für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB).

Die rückläufige Inflation dürfte bei der EZB für Erleichterung sorgen. Zuletzt hatte die EZB ihren Leitzins um weitere 25 Basispunkte auf 3,75 Prozent erhöht. Die EZB-Präsident Christine Lagarde ließ nach der jüngsten Sitzung jedoch die Frage offen, ob es im September oder in den folgenden Monaten noch weitere Erhöhungen geben könnte. Dies hänge von den hereinkommenden Daten ab, betonte Lagarde.

Der nationale deutsche Verbraucherpreisindex erhöhte sich gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent. Die jährliche Inflationsrate betrug 6,2 (Vormonat: 6,4) Prozent. Die Zahlen entsprachen der ersten Veröffentlichung und den Prognosen von Volkswirten.

"Die Inflationsrate hat sich etwas abgeschwächt, bleibt aber weiterhin auf einem hohen Niveau", sagte Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes. "Besonders die Preisentwicklung von Nahrungsmitteln treibt die Inflation weiter an. Zudem erhöhten sich die Energiepreise wieder etwas stärker als in den beiden Vormonaten. Hier wirkt ein Basiseffekt durch den Wegfall der EEG-Umlage zum 1. Juli 2022."

Von Andreas Plecko

FRANKFURT (Dow Jones)

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