Deutsche HVPI-Inflation lässt im Juni nach
Der Inflationsdruck in Deutschland hat im Juni nachgelassen.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) stieg der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) nur noch mit einer Jahresrate von 2,1 (Vormonat: 2,4) Prozent. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten 2,1 Prozent Inflation erwartet. Gegenüber dem Vormonat erhöhte sich der Index um 0,4 Prozent. Das entsprach ebenfalls der Prognose.
Der HVPI ist die für die Europäische Zentralbank (EZB) relevante Inflationsmessgröße. Die EZB strebt mittelfristig knapp 2 Prozent an. Trotz des Rückgangs dürfte der Höhepunkt des Inflationsanstiegs aber noch bevorstehen, denn viele Ökonomen rechnen damit, dass die Jahresinflation gegen Jahresende bei 3 bis 4 Prozent liegen wird, bevor sie wieder abflaut.
Der nationale Verbraucherpreisindex erhöhte sich auf Monatssicht um 0,4 (0,5) Prozent und auf Jahressicht um 2,3 (2,5) Prozent. Dies entsprach exakt den Prognosen.
Waren kosteten im Juni 3,1 (3,1) Prozent mehr als im Vorjahresmonat, darunter Energie um 9,4 (10,0) Prozent und Nahrungsmittel um 1,2 (1,5) Prozent. Die Dienstleistungspreise stiegen um 1,6 (2,2) Prozent und Wohnungsmieten unverändert um 1,3 Prozent.
Destatis wies darauf hin, dass sich die Situation bei der Preiserhebung im Juni entspannt hat, denn stationärer Handel, Gastronomie und Beherbergungsbetriebe waren weitgehend wieder geöffnet beziehungsweise die Leistungen konnten wieder angeboten werden.
DJG/apo/brb
FRANKFURT (Dow Jones)
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