Deutsche HVPI-Teuerung im August etwas tiefer ausgefallen
Der Inflationsdruck in Deutschland ist im August auf einem hohen Niveau leicht gesunken.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, reduzierte sich die Jahresrate des Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) auf 6,4 (Vormonat: 6,5) Prozent. Die Statistiker bestätigten damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre vorläufige Schätzung vom 30. August. Gegenüber dem Vormonat stieg der HVPI um 0,4 Prozent, womit die vorläufigen Daten ebenfalls bestätigt wurden. Die HVPI-Rate ist maßgeblich für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB).
"Preissteigerungen bei Nahrungsmitteln und Energie liegen oberhalb der Gesamtteuerung und halten die Inflationsrate hoch", sagte Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes. Der nationale deutsche Verbraucherpreisindex stieg gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent. Die jährliche Inflationsrate betrug 6,1 (Vormonat: 6,2) Prozent. Die Zahlen entsprachen der ersten Veröffentlichung und den Prognosen von Volkswirten.
Preistreiber Nummer eins blieben im August die Lebensmittel: Sie kosteten 9,0 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Im Juli hatte die Rate 11,0 Prozent betragen. Die Energiepreise lagen im August verglichen mit dem Vorjahresmonat um 8,3 Prozent höher. Im Juli waren es noch 5,7 Prozent.
Die EZB ist besorgt wegen der hohen Inflation und ihrer potenziellen Auswirkungen auf die Inflationserwartungen, die zu einer Lohn-Preis-Spirale führen könnten. Die EZB hat ihre Leitzinsen bisher insgesamt um 425 Basispunkte erhöht - zuletzt dreimal um 25 Basispunkte. Für die Sitzung in der nächsten Woche sind Analysten geteilter Meinung und Estr-Forwards preisen einen weiteren "kleinen" Schritt nicht voll ein.
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)
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