Deutsche HVPI-Inflation steigt im August auf 3,4 Prozent
Der am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) gemessene Inflationsdruck in Deutschland hat im August deutlich zugenommen.
Wie das Statistischen Bundesamt (Destatis) mitteilte, erhöhte sich die HVPI-Jahresrate auf 3,4 (Vormonat: 3,1) Prozent. Die Statistiker bestätigten damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre vorläufige Schätzung vom 30. August.
Destatis erklärte den Anstieg der Inflation unter anderem durch Basiseffekte durch niedrige Preise im Jahr 2020, so etwa die temporäre Senkung der Mehrwertsteuersätze und der Preisverfall der Mineralölprodukte. Hinzu käme die CO2-Bepreisung zu Beginn dieses Jahres sowie krisenbedingte Effekte wie Materialengpässe in bestimmten Bereichen.
Gegenüber dem Vormonat stieg der HVPI um 0,1 Prozent, womit die vorläufigen Daten ebenfalls bestätigt wurden. Die HVPI-Rate ist maßgeblich für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB).
Der nationale deutsche Verbraucherpreisindex stagnierte gegenüber dem Vormonat. Die jährliche Inflationsrate kletterte auf 3,9 (3,8) Prozent. Das ist die höchste Rate seit Dezember 1993. Die Zahlen entsprachen der ersten Veröffentlichung und den Prognosen von Volkswirten.
Die Bundesbank erwartet, dass die Inflationsrate im Jahresverlauf weiter anziehen wird. Zum Jahresende seien Inflationsraten zwischen 4 und 5 Prozent möglich, warnte die Bundesbank in ihrem Monatsbericht für August. Zum Jahresanfang 2022 dürfte sich die Teuerung zwar wieder spürbar beruhigen. Gleichwohl könnte die Inflation noch bis zur Jahresmitte 2022 über 2 Prozent liegen, kalkulierte die Bundesbank.
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)
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