thyssenkrupp-Chefin gibt Stoff - Nucera-IPO in Vorbereitung
Mit einem planmäßigen Börsengang der Dortmunder Wasserstofftochter Nucera könnte thyssenkrupp-Chefin Martina Merz die Aufbruchstimmung verstärken.
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von Klaus Schachinger, Euro am Sonntag
Es dürfte in der Essener Zentrale des Industrie- und Stahlriesen thyssenkrupp und bei der Dortmunder Konzerntochter Nucera in diesen Tagen intensive Diskussionen geben über den Zeitpunkt des Börsengangs (IPO) der Tochter, der nun für den Herbst geplant sein soll. Vor allem seit Paolo Dellachà, Chef des weltweit führenden Elektrodenherstellers Industrie de Nora, den IPO seines Unternehmens bis Ende des Monats unter Dach und Fach bringen will. Die Mailänder sind Partner des Wasserstofftechnologiespezialisten thyssenkrupp Nucera und halten ein Drittel der Anteile am Gemeinschaftsunternehmen. "Wir können es uns erlauben, unseren Plan trotz der Ereignisse um uns herum umzusetzen. Im Unternehmen läuft es gut, und wir haben den höchsten Auftragseingang in der Firmengeschichte, ein klares Zeichen, dass wir auf Wachstumskurs sind", sagte Dellachà. Auch Nucera-Lenker Denis Krude und thyssenkrupp-Chefin Martina Merz wollen mit dem Dortmunder Unternehmen im Herbst aufs Parkett.
Volle Nucera-Auftragsbücher
Auch Nucera meldet ein Rekordauftragsvolumen. Vor allem durch zwei Großaufträge lag der Auftragsbestand für Anlagen zur Herstellung von grünem Wasserstoff per Ende Dezember 2021 für die nächsten Jahre bei 900 Millionen Euro. Mit dem Bereich Chloralkali waren es insgesamt 1,3 Milliarden Euro. Während der vergangenen Monate dürfte noch einiges dazugekommen sein. 900 Millionen bis eine Milliarde Euro in einem Geschäftsjahr will Nucera dann 2026 erlösen. Im Geschäftsjahr 2020/21 waren es 319 Millionen Euro Erlös und 27 Millionen Euro operativer Gewinn (Ebit). Der für Nucera relevante Markt für Elektrolyse soll in zehn Jahren auf weltweit 40 Milliarden Euro zulegen.
Nucera hat zwei Geschäftsfelder: Chloralkali zu Herstellung von Chlorgas und Natronlauge. Chlorgas wird für Kunststoffe und zum Entkeimen von Wasser benutzt. Natronlauge wird in der Industrie gebraucht. Die zweite Sparte ist die Technologie für Alkali-Wasserelektrolyse, um Wasserstoff im industriellen Maßstab mit grünem Strom zu erzeugen. Das Unternehmen mit rund 400 Beschäftigten ist ein großes Ingenieurbüro, lässt bei Auftragsfertigern produzieren und die Anlagen von Partnern betreiben. Zum Beispiel in einer exklusiven Kooperation mit dem US-Industriegasekonzern Air Products.
Nucera liefert die Technologie und den Service für die Wasserstoffanlagen, die von Air Products betrieben werden. Der Zellensaal einer großen Anlage liefert eine Kapazität von rund 100 Megawatt.
Nicht nur bei Nucera läuft es gut, auch das Auftragsbuch von thyssenkrupps Sparte Marine Systems ist prall gefüllt. Der Kieler Spezialist für U-Boote muss sogar seine Kapazitäten erweitern und übernimmt in Wismar an der Ostsee die Anlagen der seit Januar insolventen MV-Werften-Gruppe. Die Werft, in der einst Kreuzfahrtschiffe vom Stapel liefen, wird nun umfassend umgebaut.
thyssenkrupp hatte im Mai eine robuste Bilanz für das zweite Quartal präsentiert und die Prognose für den operative Gewinn (Ebit) auf mindestens zwei von zuvor 1,5 bis 1,8 Milliarden Euro angehoben.
Milliarden für grünen Stahl
Während die größte Tochter thyssenkrupp Steel Europe von der Preisentwicklung bei Stahl profitiert, muss sie gleichzeitig hohe Investitionen in den umweltfreundlichen Umbau der Produktion investieren. Steel-Europe-Chef Bernhard Osburg drängt darauf, dass die staatlichen Hilfen zur Umrüstung im Herbst genehmigt werden, ohne die Gelder sei der Umbau nicht finanzierbar. In Duisburg soll Thyssenkrupps erstes Werk für grünen Stahl 2026 anlaufen. Die Kosten werden auf eine Milliarde Euro geschätzt.
Druck: Den Börsenturbulenzen kann
sich die Aktie nicht entziehen. Den
Kurs stabilisieren sollten jedoch die
Unterstützungen bei sieben Euro.
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Bildquellen: thyssenkrupp AG
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