thyssenkrupp-Aktie legt zu: Aussicht auf Korvetten-Auftrag treibt thyssenkrupp weiter an
Die Anleger von thyssenkrupp blicken trotz einer wohl schwierigen Entwicklung des Anlagenbaus positiv in die Zukunft.
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Meldungen aus anderen Sparten bereiten aktuell Freude: Nachdem die Aktien des Industriekonzerns bereits seit Wochen von der Hoffnung auf einen Durchbruch der Gespräche mit Tata Steel über eine Fusion des europäischen Stahlgeschäfts angetrieben wurden, kamen nun positive Nachrichten für die Marinesparte hinzu.
So hatte die Freigabe von Rüstungsprojekten durch den Bundestag die Papiere bereits am Mittwochnachmittag um mehr als 2 Prozent angeschoben. Am Donnerstag nun folgten Anschlusskäufe, die die Aktie mit plus 4,57 Prozent auf 25,30 Euro zum besten Dax-Wert des Tages machten. Dies ist der höchste Stand seit mehr als zwei Jahren.
HÄNDLER: SCHNELLE ENTSCHEIDUNG ÜBER KORVETTENAUFTRAG POSITIV
Die Parlamentarier des Haushaltsausschusses hatten zahlreiche Rüstungsprojekte abgesegnet, darunter den Kauf von fünf Korvetten für die Marine für rund zwei Milliarden Euro. Ein Händler schätzte, dass auf thyssenkrupp circa 40 Prozent des Auftragswertes entfallen dürften. Er wertete zudem die schnelle Entscheidung der Politik positiv. Grundsätzlich überrasche der erwartete Auftrag zwar nicht, angesichts der zu erwartenden Anzahlungen sei er aber wohl noch nicht vollständig in den Marktschätzungen enthalten.
Auch die Aussichten für das Stahlgeschäfts erfreuen derzeit die Anleger. Zwar hatten Abschreibungen auf sein verlustreiches Stahlwerk in Brasilien den Industriekonzern im zweiten Geschäftsquartal tief in die roten Zahlen getrieben. Operativ lief das Geschäft jedoch rund, wobei sich auch die Erholung der Stahlpreise positiv bemerkbar machte.
Zudem könnte thyssenkrupp auch von weiteren Fusionen und Übernahmen in der Stahlbranche profitieren, erklärte Analyst Alessandro Abate von der Privatbank Berenberg. Dies sei noch nicht im Aktienkurs berücksichtigt.
STELLENSTREICHUNGEN IM ANLAGENBAU GEPLANT
Das in der Sparte Industrial Solutions gebündelte Anlagenbau-Geschäft hingegen leide unter dem schwachen Auftragseingang vergangener Jahre, schrieb das "Manager Magazin" (Freitag) unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Für das laufende Geschäftsjahr (Ende September) rechne Konzernchef Heinrich Hiesinger anstelle des ursprünglich geplanten Gewinns von 320 Millionen Euro nur noch mit einem knapp dreistelligen Millionenergebnis. Die Nachricht belastete die Aktien im Tagesverlauf aber nicht lange.
Die Essener planen nun weitere Stellenstreichungen in dem Geschäftsbereich. Ziel sei es, mit den auch in anderen Bereichen geplanten Kostensenkungen einen dreistelligen Millionenbetrag einzusparen, teilte das Unternehmen mit. Zum Umfang der geplanten Stellenstreichungen wollte ein Sprecher keine Stellung nehmen. Nach Informationen des "Manager-Magazin" sollen Kosten in Höhe von insgesamt 250 Millionen Euro eingespart werden.
Dass der Geschäftsbereich so weit hinterherhinke, sei natürlich schlecht, aber auch nicht ganz überraschend, sagte ein Händler. So habe die "Rheinische Post" schon Anfang Juni aus internen thyssenkrupp-Unterlagen von Mitte Mai zitiert, wonach der Vorstand der Anlagebau-Sparte eine "mangelnde Wettbewerbsfähigkeit" bescheinigt habe./la/mis/das/ag/jha/
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