Iliad-Aktionäre in Kauflaune

Iliad-Aktie haussiert nach geplatzter T-Mobile US-Übernahme

14.10.14 17:02 Uhr

Iliad-Aktie haussiert nach geplatzter T-Mobile US-Übernahme | finanzen.net

Die Anleger des französischen Telekomanbieters Iliad haben offenkundig erleichtert auf die Absage der Übernahmepläne für T-Mobile US reagiert.

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Die Aktie der ILIAD kletterte am Dienstag zwischenzeitlich um 12 Prozent, nachdem die Franzosen am Vorabend mitgeteilt hatten, von der geplanten Übernahme der Deutschen Telekom-Tochter Abstand zu nehmen. Zugleich hauchte die Kehrtwende von Iliad den Hoffnungen auf eine Telekom-Konsolidierung innerhalb der Grenzen Frankreichs wieder neues Leben ein.

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   Ganz überraschend kommt der Schritt von Iliad nicht. Deutsche Telekom-Chef Timotheus Höttges hatte sich im August zwar grundsätzlich offen dafür gezeigt, T-Mobile US zu verkaufen. Dies gelte aber nur, wenn der Preis stimme. Aus Sicht der Telekom gebe es aber kein Angebot, das wertschaffend sei und über das hinausgehe, was der Konzern selbst organisch schaffe, hieß es damals bereits.

   Zuletzt hatte das Iliad-Angebot bei 36 US-Dollar je Anteilsschein von T-Mobile US gelegen - für den Bonner DAX-Konzern, der 67 Prozent an dem viertgrößten Mobilfunkanbieter der USA hält, war dies scheinbar immer noch zu wenig.

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   Goldman Sachs bewertete die Abkehr Iliads in einer Studie ebenfalls positiv. Nun stünden in der Telekommunikationsbranche wieder andere Konsolierungswege offen, hieß es. Iliad war seinen drei größeren französischen Rivalen Orange SA, SFR und Bouygues Telecom mit seinen Dumping-Preisen stets ein Dorn im Auge. Frankreichs Telekomkonzerne hatten vor diesem Hintergrund auf eine Konsolidierungswelle in der Heimat gehofft, um den dortigen Wettbewerbs- und Preisdruck auf diesem Wege etwas abzumilden.

   Der Rückzug von Iliad gibt dieser Hoffnung nun neue Nahrung. Entsprechend zogen die Aktienkurse von Orange und der Bouygues-Telecom-Muttergesellschaft Bouygues SA am Nachmittag um 1,9 Prozent bzw. 3,6 Prozent an.

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   Allerdings dürfte eine Konsolidierung in Frankreich nicht so einfach zu bewerkstelligen sein. Zwar hätten Iliad, Bouygues und Orange in diesem Jahr bereits Gespräche darüber geführt, wie die Zahl der Mobilfunkanbieter in Frankreich von vier auf drei reduziert werden könnte, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Orange hatte im Laufe des Sommers jedoch durchblicken lassen, bei einem solchen Konsolidierungsprozess nicht die Führungsrolle übernehmen zu wollen. Iliad wiederum hatte sich zwar bereit erklärt, kleinere Anteile an Bouygues Telecom zu erwerben. Doch mit der Sache vertraute Personen halten es für wahrscheinlicher, dass Iliad sein Geld lieber in den Ausbau seines eigenen Netzes als in den Kauf von Bouygues Telecom stecken wird.

   Einen anderen potenziellen Käufer für Bouygues Telecom sieht eine informierte Person in dem Telekom- und Kabelkonzern Altice, der gegenwärtig den Mobilfunkanbieter SFR von Vivendi übernimmt. Altice gehört dem französisch-israelischen Selfmade-Milliardär Patrick Drahi, der sein Firmenimperium seit den 1990er Jahren aufgebaut hat, zunächst durch den günstigen Aufkauf zahlreicher Kabelnetzbetreiber.

   Gegenwärtig konzentriere sich Drahi voll und ganz auf die SFR-Übernahme, doch in gut einem Jahr könnte er durchaus einen Blick auf Bouygues Telecom werfen, sagte ein Informant. Iliad wiederum könnte auch Übernahmeziele außerhalb Frankreichs im Auge haben, glauben Analysten. Im Sommer hatte Iliad-Chef Xavier Niel erklärt, im Falle eines Scheiterns der Übernahmepläne für T-Mobile US gebe es durchaus noch andere Wachstumsmöglichkeiten.

    DJG/DJN/brb/cln Dow Jones Newswires

Von Ruth Bender PARIS

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