Hohe Shortquote

Wolfspeed-Aktie nach Kursexplosion in Rot: Was hinter der Nach-Insolvenz-Rally steckt

01.10.25 22:13 Uhr

Pleitekandidat wird Börsenstar an der NYSE: Wolfspeed-Aktie schockt Anleger - Doch wie nachhaltig ist der Hype? | finanzen.net

Dass insolvente Unternehmen häufig zum Spielball der Aktienmärkte werden, ist keine Seltenheit. Die Kurskapriolen bei der Wolfspeed-Aktien verblüffen dennoch.

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Aktien

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• Sanierung unter Chapter 11 mit massivem Schuldenschnitt abgeschlossen
• Aktie nach Comeback mit +1.300 Prozent in nur wenigen Tagen
• Zocker-Interesse und hohe Shortquote prägen den Handel

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Einen Kurssprung von fast 30 Prozent an der NYSE legte die Wolfspeed-Aktie am Dienstag hin - und auf Sicht der letzten fünf Handelstage kam ein unglaubliches Plus von über 1.300 Prozent zustande. Am Mittwoch ging es dagegen letztlich um 12,9 Prozent auf 24,91 US-Dollar abwärts.

Sanierung unter Chapter 11 erfolgreich

Der Kurssprung erfolgt dabei bei neuen Wolfspeed-Aktien, alte Anteile waren im Rahmen des Insolvenzverfahrens von der Börse genommen worden. Dass die neuen Papiere des frisch sanierten Konzerns eine derart erfolgreiche Börsenrückkehr feiern konnten, ist insbesondere den Ergebnissen des Chapter 11-Verfahrens zu verdanken.

Die Sanierung des Unternehmens folgte auf den Insolvenzantrag Ende Juni, im Rahmen des Verfahrens in Eigenregie hat Wolfspeed unter anderem eine dramatische Reduzierung seiner Schuldenlast erreichen können. Statt mit 6,5 Milliarden US-Dollar steht das Unternehmen bei seinen Gläubigern nun nur noch mit rund zwei Milliarden US-Dollar in der Kreide und konnte in diesem Zusammenhang auch eine massive Reduzierung der Zinskosten erzielen.

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Es ist insbesondere der heftige Schuldenschnitt, der Neu-Aktionäre offenbar von der Zukunftsfähigkeit von Wolfspeed überzeugt hat, hinzu kommt eine Finanzspritze in Höhe von 275 Millionen US-Dollar. Darüber hinaus ist das Unternehmen davon überzeugt, über ausreichend Liquidität zu verfügen, um seine Kunden weiterhin mit führenden Siliziumkarbidlösungen zu beliefern, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht. "Wir starten mit deutlich verbesserter finanzieller Stabilität, einer skalierten, neu errichteten und vertikal integrierten 200-mm-Produktionskapazität und unserem umfangreichen Kapitaleinsatz im Rücken in diese neue Ära", zeigt sich Robert Feurle, Chief Executive Officer von Wolfspeed, optimistisch.

Haben Zocker die Aktie im Griff?

Auch wenn die Sanierungsbemühungen von Wolfspeed von Erfolg gekrönt waren - Altaktionäre schauen mehrheitlich in die Röhre, sie haben nach der Annullierung ihrer bisherigen Anteile nur zwischen drei und fünf Prozent der neuen Aktien erhalten. Es könnten daher vornehmlich Spekulanten und Zocker sein, die das Papier ins Visier genommen haben.

Diese Einschätzung verfestigt sich auch durch einen Blick auf die Shortquote: Aktuell gibt es MarketBeat zufolge Short-Positionen von 50,54 Millionen Aktien, was 32,64 Prozent der öffentlich handelbaren Aktien entspricht.

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Höchststände weit entfernt

Ob die Kursrally vor diesem Hintergrund nachhaltig ist, bleibt abzuwarten. Ohnehin sind die aktuellen Kursregionen weit entfernt von den rund 120 US-Dollar, zu denen die Wolfspeed-Aktie zu ihren Höchstzeiten gehandelt worden war. Zwar nimmt das Unternehmen als Schlüssellieferant im Bereich Siliziumkarbid-Halbleiter, einer zentralen Technologie für Elektromobilität und energieeffiziente Anwendungen, eine zentrale Rolle ein, die Zukunftsaussichten sind aber unsicher.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Immersion Imagery / Shutterstock.com

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