Deutsche Post-Aktie freundlich: Post zufrieden mit Einführung von Matrixcode-Marken - Hoffnung auf Entspannung in Shanghai
15 Monate nach Einführung der ersten Matrixcode-Briefmarken hat die Deutsche Post schon mehr als eine Milliarde solcher Postwertzeichen verkauft.
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Es gebe eine "hohe Kundenakzeptanz", zeigte sich der Deutsche Post-Manager Ole Nordhoff am Montag in einer Mitteilung des Unternehmens zufrieden mit der Einführung.
Im Februar 2021 brachte die Post die erste Marke auf den Markt, die dank des Codes als fälschungssicher gilt. Denn selbst wenn der Stempel nur schwach drauf ist oder illegal abgewaschen wird, kommt der Brief bei erneuter Nutzung der Marke nicht an. Grund: Der Matrixcode am Rand der Marke wurde bei der ersten Nutzung bereits digital erfasst.
Zudem wird der Versand mit den Marken etwas transparenter: Kunden können damit per "Post & DHL"-App sehen, wann der Brief im Briefzentrum der Region des Adressaten ankommt. Wann die Sendung zugestellt wurde, ist nicht zu sehen. "Auch wir als Unternehmen profitieren von der höheren Transparenz in unserem Briefsystem", sagte Post-Manager Nordhoff.
Pro Jahr verkauft die Post etwa 1,4 Milliarden Briefmarken in Deutschland. 2021 kamen noch wechselnd neue Motive mit und ohne Matrixcode auf den Markt. Seit diesem Jahr tragen aber alle Sonderbriefmarken den Code - inzwischen ist der Matrix-Aufdruck beim Kauf von Briefmarken also zur Selbstverständlichkeit geworden.
Bei einigen Verbraucherinnen und Verbrauchern sorgt der Code am rechten Rand allerdings für Verwirrung, wie aus der Mitteilung der Post hervorgeht. Der Konzern berichtet davon, dass "Kunden den Matrixcode abgeschnitten oder einfach abgerissen haben, wohl in der irrigen Annahme, dieser gehöre nicht zur Marke". Dann könne die Gültigkeit der Briefmarke nicht mehr überprüft werden und der Brief müsse an den Absender zurückgeschickt werden, betont die Post.
Der Matrixcode ist für die Post ein weiterer Schritt, um das im Internetzeitalter schrumpfende Briefgeschäft auf Digitalkurs zu bekommen und dabei effizienter und kundenfreundlicher zu gestalten. Ein weiterer Schritt war die Einführung der mobilen Briefmarke Ende 2020. Hierbei bekommen Verbraucher über die "Post & DHL"-App einen Code aus Zahlen und Buchstaben, den sie dann mit einem Stift auf den Briefumschlag schreiben - danach gilt der Brief als frankiert und kann eingeworfen werden, ohne dass der Kund vorher neue Briefmarken in einer Postfiliale kaufen musste. Dies ist als zusätzliche Frankierungsmöglichkeit bisher aber nur ein Nischengeschäft.
DHL-Frachtchef hofft auf langsames Wiederhochfahren Shanghais
Die globalen Logistikmärkte sind aus Sicht des Chefs der Deutsche-Post-Frachtsparte in den kommenden Wochen und Monaten weiterhin von Unsicherheit geprägt. "Wir müssen von Quartal zu Quartal gucken", sagte Tim Scharwath am Montag im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Jede kleine Störung habe enorme Auswirkungen. "Am beunruhigendsten ist die Situation in Shanghai", sagte der Chef der Sparte DHL Global Forwarding, Freight. Die entscheidende Frage dabei sei es, wie die Millionen-Metropole wieder geöffnet werde. "Für die Weltwirtschaft wäre es besser, wenn die Öffnung langsam vollzogen wird."Die chinesische Metropole Shanghai befindet sich seit Ende März im Lockdown, da die Volksrepublik eine strikte Null-Covid-Strategie verfolgt. Dies führt zu einem Stau von Frachtschiffen in und vor dem größten Hafen der Welt. Laut Scharwath staut es sich aber auch auf dem Land außerhalb Shanghais. Dort sei die Produktion weitergegangen, die Lagerhallen seien voll. Der Manager plädiert deshalb für ein langsames Wiederhochfahren der Abfertigung im Hafen. "Die Abläufe, der Fluss, das muss alles erst wieder entstehen", sagte Scharwath.
Insgesamt sei der globale Logistikmarkt weiterhin stark von Kapazitäten getrieben. Der Trend zur Luftfracht ist dabei laut Scharwath ungebrochen. Denn zahlreiche Unternehmen steigen wegen der knappen Schiffs-Kapazitäten auf den Luftweg um, um ihre Lieferverpflichtungen einzuhalten. Während sich die Situation der Luftfracht im Nord-Atlantik etwas entspannt habe, sei die Seefracht nach wie vor stark von der Situation in Asien geprägt. Sobald sich China wieder öffne, dürften die Reedereien ihre Schiffe aus anderen Teilen der Welt wieder auf diesen Markt verlagern, schätzt Scharwath.
Scharwath ist seit Mitte 2017 im Vorstand der Deutschen Post für den Geschäftsbereich "DHL Global Forwarding, Freight" zuständig. Das Kerngeschäft sind Speditionsleistungen zwischen Kunden und Frachtunternehmen für Transporte über den Land-, See und Luftweg. Der Bonner DAX 40-Konzern beschäftigt in dem Segment 45 000 Angestellte und hat 200 Fracht-Terminals in 150 Regionen.
Für die Deutsche Post-Aktie geht es am Montag via XETRA zeitweise 1,11 Prozent aufwärts auf 37,87 Euro.
BONN (dpa-AFX)
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