Deutsche Teuerung steigt im September
Der Inflationsdruck in Deutschland hat sich im September wie erwartet verstärkt.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in zweiter Veröffentlichung mitteilte, stieg der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent und lag um 4,1 (August: 3,4) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Destatis bestätigte damit wie von Volkswirten erwartet das Ergebnis der ersten Veröffentlichung. Gleiches galt für den nationalen Verbraucherpreisindex, der auf Monatssicht stagnierte und im Jahresabstand um 4,1 (3,9) Prozent stieg. Ohne die volatilen Preise von Energie und Nahrungsmitteln betrug die Teuerung hier 2,9 Prozent.
Die hohe Inflationsrate hat laut Destatis verschiedene Gründe, darunter Basiseffekte durch niedrige Preise im Jahr 2020. "Insbesondere die temporäre Senkung der Mehrwertsteuersätze im zweiten Halbjahr 2020 und der Preisverfall der Mineralölprodukte im Vorjahr wirken sich erhöhend auf die Gesamtteuerung aus", schreiben die Statistiker. Zusätzlich wirkten krisenbedingte Effekte, wie die deutlichen Preisanstiege auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen, die sich bisher nur teilweise oder abgeschwächt im Verbraucherpreisindex niedergeschlagen hätten.
Nicht nur die Preise von Energieprodukten, sondern auch die von Nahrungsmitteln erhöhten gegenüber dem Vorjahresmonat überdurchschnittlich mit, nämlich um 4,9 Prozent. Spürbar teurer wurden Gemüse (plus 9,2 Prozent) sowie Molkereiprodukte und Eier (plus 5,5 Prozent). Darüber hinaus verteuerten sich neben den Verbrauchsgütern auch Gebrauchsgüter wie Fahrzeuge (plus 6,4 Prozent) oder Möbel und Leuchten (plus 4,4 Prozent).
Die Preise von Dienstleistungen insgesamt lagen im September um 2,5 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die aufgrund des großen Anteils an den Konsumausgaben der privaten Haushalte bedeutsamen Nettokaltmieten verteuerten sich um 1,4 Prozent. Deutlicher erhöhten sich unter anderem die Preise der Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (plus 5,4 Prozent), Leistungen sozialer Einrichtungen (plus 5,0 Prozent) sowie für Gaststättendienstleistungen (plus 3,6 Prozent).
FRANKFURT (Dow Jones)
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