ZEW-Index steigt im November kräftig an
Die Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und institutionellen Investoren für Deutschland haben sich im November wesentlich stärker aufgehellt als erwartet.
Der von Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhobene Index der Konjunkturerwartungen kletterte auf minus 2,1 Punkte von minus 22,8 im Vormonat.
"Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland steigen im November 2019 sehr stark an", erklärte das Institut. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten hingegen lediglich einen Anstieg auf minus 14,8 vorausgesagt. Der Index der Lagebeurteilung verbesserte sich von minus 25,3 auf minus 24,7 Punkte. Erwartet worden war allerdings eine kräftigere Zunahme auf minus 22,0.
"Die Hoffnung steigt, dass sich das internationale wirtschaftspolitische Umfeld in der näheren Zukunft verbessern wird", sagte ZEW-Präsident Achim Wambach. "Dies ist der Grund für den starken Anstieg der ZEW-Konjunkturerwartungen im November."
Brexit und Handelskonflikte im Mittelpunkt
Die Chancen auf ein Abkommen zwischen Großbritannien und der EU und damit auf einen geregelten Brexit seien inzwischen "erkennbar größer" geworden. Auch seien US-Strafzölle auf Autoimporte aus der EU "weniger wahrscheinlich" als vor einigen Wochen, und eine Einigung im US-chinesischen Handelskonflikt scheine etwas näher zu rücken.
Im Oktober waren die ZEW-Konjunkturerwartungen noch mit einem Minus von 0,3 Punkten weniger stark gesunken als befürchtet. Der Index der Lagebeurteilung war hingegen um 5,4 Punkte auf den niedrigsten Wert seit April 2010 gefallen.
Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone verbesserten sich im November ebenfalls stark. Der entsprechende Indikator stieg um 22,5 Punkte gegenüber dem Vormonat auf minus 1,0. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum kletterte um 6,8 auf minus 19,6 Zähler.
Von Andreas Kißler
MANNHEIM/BERLIN (Dow Jones)
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