Hoffnung in München

Osram: Der Nächste macht das Licht wieder an

19.11.14 15:00 Uhr

Osram: Der Nächste macht das Licht wieder an | finanzen.net

Ex-Thyssen-Manager Olaf Berlien hat beim Lichtkonzern Osram viel vor: Erst mal renovieren - und dann das LED-Geschäft gegen die mächtige Konkurrenz wappnen.

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von S. Bauer u. K. Schachinger, Euro am Sonntag

Lange sorgte der Licht­technik­konzern Osram für düstere Mienen bei Mitarbeitern wie Aktionären. Die Stimmung im Unternehmen mies, das Geschäft schwach, der Aktienkurs im Sturzflug. Doch die jüngsten Nachrichten aus München sorgen wieder für Hoffnung: Olaf Berlien, langjähriger Vorstand bei ThyssenKrupp, soll bereits ab Anfang 2015 den Vorstandsvorsitz beim gebeutelten Lichtspezialisten übernehmen. Und der umstrittene Wolfgang Dehen verlässt das Unternehmen früher als gedacht. "Das ist ein Glücksfall für ­ Osram. Berlien ist perfekt für diesen Job", sagt Bernd Günther, als Geschäftsführer der Idunahall Vermögensverwaltung einflussreicher Aktionär des MDAX-Werts.

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Vor knapp drei Jahren verlor Berlien seinen Vorstandsposten bei Thyssen unter unglücklichen Umständen. Aufsichtsratschef Gerhard Cromme brauchte Sündenböcke für das Stahldesaster des Konzerns in Brasilien. Darunter Berlien - obwohl der vor dem milliardenschweren Engagement gewarnt hatte. Eine große Ungerechtigkeit sei das gewesen, sagen Insider.

Die Berufung des 52-jährigen Sanierungsspezialisten auf den Chefposten von Osram hat Cromme nun offensichtlich nicht verhindert. ­Womöglich hat sich der jetzige Siemens-Chefaufseher ja noch daran erinnert, dass Berlien einst die Aufzugssparte von Thyssen sanierte - und den gesamten Technologie­bereich auf Vordermann brachte. Baustellen, auf denen Berlien sich in seiner Doppelrolle als Vorstands- und Technologiechef ab Januar austoben kann, gibt es bei Osram genug.

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Zu schaffen macht der Ex-Siemens-Tochter derzeit vor allem das Geschäft mit klassischen Leuchten. Die Sparte, die ein Drittel des Umsatzes liefert, schrumpft schneller als erwartet. Zum Schutz der Gewinnmargen beschloss Osram im Sommer, weitere 7.800 Stellen zu streichen. Seit Beginn der Restrukturierungen wurden elf Werke geschlossen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr bis Ende September sank der Gesamtumsatz um drei Prozent auf 5,1 Milliarden Euro. Der Netto­gewinn legte dank der Sparmaßnahmen von 34 auf 193 Millionen Euro zu. Für Mitarbeiter bleibt es hart: In den kommenden drei Jahren sollen die Kosten um weitere 1,3 Milliarden Euro gedrückt werden.

Starke Konkurrenz für Chipsparte
Parallel zur Restrukturierung muss es Berlien auch gelingen, das Unternehmen im Wachstumsmarkt LED-Beleuchtung stabil zu posi­tionieren. So sind den Münchnern im aussichtsreichen LED-Chip-Geschäft mächtige Konkurrenten wie Samsung und Seoul Semiconductor dicht auf den Fersen. Vor allem Samsung, neben Intel der einzige Chipkonzern mit erheblichen Fertigungskapazitäten und großen finanziellen Ressourcen, könnte gefährlich werden. Im vergangenen Jahr lagen die Koreaner nur knapp hinter der Nummer 2 aus München. Im abgelaufenen Geschäftsjahr lieferte Osrams Chipsparte mit 1,1 Milliarden Euro Umsatz zehn Prozent mehr Umsatz als im Vorjahr.

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Zulegen wollen die Bayern jetzt auch über Zukäufe. "Wenn uns das richtige Unternehmen über den Weg läuft, schauen wir uns das an", sagte Aldo Kamper, Chef der Chipsparte Osram Opto. Die Münchner haben technologisch führende LED-Chips für Autoscheinwerfer im Angebot. Mit der Autoindus­trie ist mehr Geld zu verdienen als mit Chips für allgemeine Beleuchtung. Spartenchef Kampen will jedoch mehrere Standbeine aufbauen und setzt deshalb auf Größe. Dass es im Halbleitergeschäft gefährlich werden kann, hat Infineon mit der Pleite der Speicherchip­tochter Qimonda erfahren. Peter Bauer, der Infineon als Chef zurück in die Erfolgsspur brachte, ist heute Chefaufseher bei Osram. Er bezeichnet Berlien als einen "Manager und Strategen, der über eine umfassende Erfahrung in sich wandelnden Technologien besitzt". Aktionäre hoffen inständig, dass er recht behält.

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