Air France-KLM weitet wegen schwacher Ticketpreise Verlust aus - Aktie verliert
Die Fluggesellschaft Air France-KLM hat im ersten Quartal wegen harter Konkurrenz und steigender Kosten einen höheren Verlust eingeflogen.
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Im Jahresvergleich stieg der Verlust um knapp ein Fünftel auf 320 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Freitag in Paris mitteilte. Ohne eine Steuererstattung wäre das Minus noch deutlich höher ausgefallen.
Aus dem laufenden Geschäft wuchs der Fehlbetrag mit 303 Millionen Euro sogar auf mehr als das Doppelte und fiel damit schwächer aus als von Experten ohnehin gedacht.
Die Ticketpreise seien wegen der Ausweitung des Flugangebots in der Branche zu Jahresbeginn wie erwartet unter Druck geraten, sagte Vorstandschef Benjamin Smith. Zusätzlich seien die Treibstoffkosten gestiegen, und Wechselkurse hätten Gegenwind gebracht.
Zwar hatte Air France-Air France-KLM im Quartal mit 22,7 Millionen Fluggästen 3 Prozent mehr Passagiere befördert als im Vorjahresquartal. Allerdings lagen die Erlöse je angebotenem Sitzplatzkilometer knapp 2 Prozent unter denjenigen des Vorjahrs. Auch blieben mehr Sitze in den Maschinen leer. Die Fluggesellschaft habe sich auf den Langstrecken und in den teureren Buchungsklassen bei den Preisen widerstandsfähiger gezeigt als in der Economy-Klasse und auf der Kurzstrecke, urteilte Berenberg-Analyst Adrian Yanoshik.
Der Ausblick für den Sommer sei für die Branche besser, sagte Chef Smith. Im Vergleich mit dem Vorjahr dürfte die Ausweitung des Flugangebots auf der Langstrecke im europäischen Flugraum langsamer vonstatten gehen. Schon im zweiten Quartal sollten die Ticketpreise im Jahresvergleich wieder anziehen. Lufthansa-Finanzchef Ulrik Svensson hatte vor wenigen Tagen eine ähnliche Entwicklung in Aussicht gestellt.
Die Treibstoffrechnung bei Air France-KLM kletterte zu Jahresbeginn um 140 Millionen Euro auf 1,2 Milliarden Euro. Auch die Personalkosten stiegen im Quartal deutlich, weil das Unternehmen zusätzliche Mitarbeiter einstellte und höhere Löhne zu Buche schlugen. An seinem Ausblick für das Jahr hält das Management allerdings fest.
Im Frühjahr war es nach dem Einstieg des niederländischen Staats bei der Airline zu Verstimmungen gekommen. Die Niederländer hatten ohne Vorankündigung rund 12,7 Prozent an der Fluggesellschaft gekauft, die Regierung in Paris war davon nicht begeistert. Die Franzosen besitzen gut 14 Prozent am Konzern.
Das machen die KLM-Aktien
Ein im ersten Quartal gestiegener Verlust der Air France KLM hat am Freitag auch den Kurs der Lufthansa belastet. Er verlor 2 Prozent, während die Papiere von Air France KLM an der Euronext um 3,7 Prozent nachgaben. An der Börse in Paris sackte die Aktie um mehr als 4 Prozent ab. Auch das Papier der Rivalin Lufthansa lag in Frankfurt am DAX-Ende. Angesichts des ersten Quartals müsse das restliche Jahr nun stark verlaufen, um die Markterwartungen noch zu erreichen, schrieb Analyst Damian Brewer von der Royal Bank of Canada. Im Jahresvergleich stieg der Verlust der französisch-niederländischen Airline um knapp ein Fünftel auf 320 Millionen Euro. Damit habe Air France KLM schlechter abgeschnitten als vom Analystenkonsens erwartet, sagte Analyst Stephen Furlong von Davy Research. Er habe allerdings mit einem noch höheren Verlust gerechnet. Er verwies auf rückläufige Umsätze, Treibstoffkosten und Wechselkurse.
/men/ari/stw/mis
PARIS (dpa-AFX)
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