ifo-Geschäftsklima im März deutlich höher als erwartet
Die Stimmung in den Führungsetagen der deutschen Wirtschaft hat sich im März stärker als erwartet aufgehellt.
Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg auf 96,6 (Februar revidiert: 92,7) Punkte, wie das Münchner Ifo Institut nach seiner monatlichen Umfrage unter rund 9.000 Managern mitteilte. Das ist der höchste Stand seit Juni 2019. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf lediglich 93,0 Punkte erwartet. Vorläufig war für Februar ein Wert von 92,4 Punkten gemeldet worden.
"Trotz steigender Infektionszahlen startet die deutsche Wirtschaft zuversichtlich in den Frühling", kommentierte das ifo Institut die Daten. Der ifo-Index ist das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer und gilt als zuverlässiger Indikator für die Entwicklung der nächsten sechs Monate.
Der Index zur Beurteilung der aktuellen Lage der befragten Unternehmen erhöhte sich im März auf 93,0 (90,6) Punkte. Erwartet worden waren 91,1 Punkte. Der Index für die Geschäftserwartungen stieg auf 100,4 (revidiert: 95,0) Zähler. So hoch hatte dieser Index zuletzt im August 2018 gelegen. Die befragten Volkswirte hatten einen Anstieg auf 95,0 Punkte erwartet. Ursprünglich waren für Februar 94,2 gemeldet worden.
Im verarbeitenden Gewerbe setzte das Geschäftsklima seinen Aufschwung fort. Die Unternehmer waren deutlich zufriedener mit ihrem aktuellen Geschäftsverlauf. Ihre Erwartungen waren zuletzt im November 2010 so optimistisch. Die Nachfrage nach Industriegütern zog merklich an. In allen Industriebranchen stehen laut ifo die Zeichen auf Aufschwung.
Im Dienstleistungssektor stieg der Geschäftsklimaindikator deutlich. Die Zufriedenheit mit der aktuellen Lage nahm zu. Zudem zeigte sich bei den Erwartungen erstmals seit Herbst wieder ein vorsichtiger Optimismus. Bei den IT-Dienstleistern liefen die Geschäfte demnach besonders gut.
Im Gastgewerbe und der Tourismusbranche war die Lage aber weiterhin sehr schlecht. Im Handel machte der Geschäftsklimaindex dagegen einen deutlichen Sprung nach oben. Die Indikatoren für die aktuelle Lage und die Erwartungen stiegen beide merklich. Im Einzelhandel war die Situation aber weiterhin schlecht, wenn auch etwas weniger stark als im Vormonat. Positive Ausnahmen waren neben den Supermärkten die Fahrradhändler und die Floristen.
Im Bauhauptgewerbe ist das Geschäftsklima wieder im positiven Bereich angekommen. Der Indikator zur aktuellen Lage stieg auf den höchsten Wert seit einem Jahr. Auch die Erwartungen der Unternehmen verbesserten sich.
FRANKFURT (Dow Jones)
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Bildquellen: ifo