ifo-Geschäftsklima im Mai auf neuem Allzeithoch

Der vom Münchener ifo-Institut erhobene Geschäftsklimaindex stieg auf 114,6 (Vormonat revidiert: 113,0) Punkte. Das ist der höchste Stand seit Beginn der Datenreihe 1991. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten nur einen Anstieg auf 113,0 prognostiziert. Basis war ein vorläufiger April-Wert von 112,9 gewesen. Der bisherige ifo-Rekordwert von 114,2 Punkten war im November 2010 verzeichnet worden.

Der Index der Konjunkturlagebeurteilung stieg auf 123,2 (121,4) Punkte, was ebenfalls ein neues Allzeithoch darstellt. Volkswirte hatten einen Anstieg auf 121,2 prognostiziert. Vorläufig war für April ein Wert von 121,1 genannt worden.

Der Index der Geschäftserwartungen stieg auf 106,5 (105,2) Punkte, den höchsten Stand seit Februar 2014. Erwartet worden war ein Stand von 105,4. "Diese Entwicklung des ifo-Index in Verbindung mit anderen wichtigen Konjunkturindikatoren deutet auf ein Wirtschaftswachstum von 0,6 Prozent im zweiten Quartal hin. Die deutsche Konjunktur zeigt eine hohe Schlagzahl", kommentierte das ifo-Institut die Daten.

Geschäftsklima im verarbeitenden Gewerbe zieht deutlich an

Das Geschäftsklima im verarbeitenden Gewerbe stieg im Mai deutlich, wobei die Geschäftslagebeurteilung den höchsten Stand seit Juli 2011 erreichte. Auch die Erwartungen waren deutlich optimistischer als im Vormonat. Besonders die Hersteller von Investitionsgütern berichteten von sehr guten Geschäften. "Die Auftragsbücher füllen sich", berichteten die Konjunkturforscher. Viele Unternehmen planten die Produktion weiter auszuweiten. Auch die Preise dürften steigen.

Im Großhandel besserte sich das Geschäftsklima erneut, was auf deutlich optimistischere Erwartungen zurückzuführen war. Das Rekordniveau der Geschäftslage vom Vormonat konnte hingegen nicht gehalten werden. Im Einzelhandel sank der Index von einem hohen Niveau. Die Einzelhändler korrigierten ihre Einschätzungen zur aktuellen Lage und ihre Erwartungen etwas nach unten.

Lagebeurteilung im Bauhauptgewerbe auf Rekordniveau

Im Bauhauptgewerbe dagegen erhöhte sich der Index, und die Beurteilung der aktuellen Lage verbesserte sich auf ein neues Rekordniveau. Die Erwartungen blieben nahezu unverändert optimistisch. Die Bautätigkeit wurde merklich ausgeweitet.

FRANKFURT/MÜNCHEN (Dow Jones)