Philips-Aktie schlussendlich -11%: Philips schreibt Nettoverlust im ersten Quartal - Rückruf von Beatmungsgeräten in den USA
Die Royal Philips NV hat im ersten Quartal einen Nettoverlust geschrieben, der Umsatz übertraf indessen die Markterwartungen.
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Das niederländische Technologie-Unternehmen hat angekündigt, Kostenmaßnahmen zu ergreifen und die Preise zu erhöhen, um inflationsbedingten Gegenwind auszugleichen. Die starke Kundennachfrage und der hohe Auftragsbestand sowie die Umsatzentwicklung im Berichtszeitraum stützen jedoch die im Januar gesteckten Ziele, so Philips.
Philips hat für das Berichtsquartal einen Nettoverlust von 151 Millionen Euro verzeichnet, gegenüber einem Gewinn von 39 Millionen Euro im Vorjahr. Der Umsatz stieg von 3,83 Milliarden Euro auf 3,92 Milliarden Euro und übertraf damit die Analysten-Erwartungen, die laut Unternehmensangaben mit 3,75 Milliarden Euro gerechnet hatten. Auf vergleichbarer Basis fiel der Umsatz um 4 Prozent, während der von Philips veröffentlichte Marktkonsens einen Rückgang von 7,8 Prozent prognostiziert hatte.
Rückruf von Beatmungsgeräten in den USA
Probleme mit der Stromversorgung haben Philips zu einem Rückruf von Beatmungsgeräten veranlasst. Wie der niederländische Konzern mitteilte, beordert seine Tochtergesellschaft Philips Respironics freiwillig Geräte der Typen V60/V60 Plus und V680 zurück. Die US-Arzneimittelbehörde FDA habe den Rückruf als "Class I" eingestuft, der höchsten Priorität.
Laut Philips gibt es ein potenzielles Problem mit einem Schaltkreis, der die Stromversorgung der Geräte kontrolliert. Das könnte dazu führen, dass die Geräte aufhören zu arbeiten, möglicherweise ohne einen Alarm auszulösen.
Der Konzern hat nach eigenen Angaben eine Rückstellung im Zusammenhang mit dem Rückruf gebildet.
Philips-Talfahrt nimmt kein Ende - Tief seit Sommer 2016
Auf Quartalszahlen haben die Anleger am Montag enttäuscht reagiert. Für die Papiere des Medizintechnikherstellers schien kein Licht am Ende des Tunnels sichtbar, sie verloren letztendlich 11,25 Prozent auf 24,975 Euro und lagen damit abgeschlagen auf dem letzten Platz im EURO STOXX 50.Höhere Kosten sowie weitere Rückstellungen für den Rückruf und Austausch von Beatmungsgeräten führten bei Philips zu einem noch höheren Verlust. Zudem halten die Probleme in den Lieferketten an.
Analysten verwiesen zwar auf den leicht über den Erwartungen liegenden Umsatz, doch wie die US-Bank JPMorgan schrieb, sei dieser von geringer Qualität. Laut dem Experten Graham Doyle von der UBS ist das erste Quartal schwach ausgefallen und die Rückstellungen dürften verstimmen.
Mit 24,96 Euro fielen die Philips-Papiere zum Wochenauftakt zeitweise auf ein Tief seit August 2016. Die Talfahrt scheint derzeit kein Ende nehmen zu wollen. Innerhalb nur eines Jahres hat sich der Kurs halbiert.
AMSTERDAM / BARCELONA (Dow Jones / dpa-AFX)
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