China: Kreditvergabe steigt auf Rekordhoch
Die chinesischen Banken haben ihre Kreditvergabe im Januar stark ausgeweitet.
Wie die Notenbank des Landes am Dienstag mitteilte, stieg die Neukreditvergabe zu Jahresbeginn auf 2,51 Billionen Yuan (385 Milliarden Dollar). Das ist ein Rekordhoch. Die Gesamtkreditvergabe erhöhte sich auf 3,42 Billionen Yuan, was ebenfalls ein historischer Höchststand ist. Beide Zahlen lagen deutlich über den Markterwartungen.
Experten erklärten die Entwicklung mit mehreren Faktoren. Zum einen gilt es nicht als ungewöhnlich, dass chinesische Banken ihre Kreditvergabe gerade zu Anfang des Jahres deutlich ausweiten. Das hohe Niveau wurde unter anderem damit erklärt, dass Unternehmen Kredite, die in ausländischer Währung aufgenommen wurden, in Yuan-Kredite umwandelten. Ein Grund kann Ungewissheit über die weitere Kursentwicklung des Yuan sein, weil eine schwache Währung Auslandskredite verteuert. Experten nannten zudem günstigere Finanzierungskonditionen in China.
"Die chinesischen Banken haben ihre Bilanzen im ersten Monat des Jahres entschieden ausgeweitet, was vermutlich von der chinesischen Regierung zur Stimulierung der Konjunktur angeregt wurde", kommentierte China-Fachmann Hao Zhou von der Commerzbank. Regierung und Notenbank Chinas versuchen seit längerem, die konjunkturelle Abschwächung mit Gegenmaßnahmen abzufedern. Dies birgt jedoch die Gefahr, dass bereits bestehende Ungleichgewichte wie am Immobilienmarkt verstärkt werden. Zudem steht eine lockere Geldpolitik im Gegensatz zum Ziel der Notenbank, den Yuan zumindest nicht zu stark abwerten zu lassen./bgf/jsl
PEKING (dpa-AFX)
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