Historischer Einbruch

Eurozone-BIP schrumpft im zweiten Quartal um 12,1 Prozent

14.08.20 10:59 Uhr

Eurozone-BIP schrumpft im zweiten Quartal um 12,1 Prozent | finanzen.net

Die Wirtschaft in der Eurozone ist im zweiten Quartal wegen der Pandemie und ihrer Folgen in einem historischen Ausmaß eingebrochen.

Wie die Statistikbehörde Eurostat in einer zweiten Veröffentlichung mitteilte, fiel das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 12,1 Prozent. Damit wurde die erste Schätzung vom 31. Juli bestätigt, womit auch von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte im Vorfeld der Datenmeldung gerechnet hatten.

Das ist der mit Abstand größte Rückgang seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1995. Schon im ersten Quartal war das BIP der Eurozone um 3,6 Prozent geschrumpft.

Auf Jahressicht betrug der BIP-Rückgang im zweiten Quartal 15,0 Prozent, ebenfalls eine Bestätigung der ersten Veröffentlichung. Im Vorfeld hatten Ökonomen eine Bestätigung erwartet.

Die Volkwirtschaften von Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien verzeichneten alle Rekordeinbrüche: In Deutschland betrug das Minus 10,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal, in Frankreich 13,8 Prozent, in Italien 12,4 Prozent und in Spanien 18,5 Prozent.

Ökonomen gehen davon aus, dass die Konjunktur im zweiten Halbjahr anzieht, vorausgesetzt die Infektionszahlen steigen nicht weiter. Die wegen des Virus verhängten Einschränkungen für Wirtschaft und Gesellschaft wurden seit Mai zunehmend gelockert, was jedoch offenbar zu einem deutlichen Anstieg der Infektionen geführt hat.

FRANKFURT (Dow Jones)

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