Investmentbank: Wenn das erste Quartal gut war, steht meist fest, wie das Gesamtjahr wird
Die Aktienmärkte haben einen guten Start ins Jahr 2019 erwischt. Im ersten Quartal konnten die großen Aktienindizes ihre Schwäche aus dem Vorjahr überwinden und teils kräftige Gewinne einfahren. Worauf sich Anleger nun in den verbleibenden drei Quartalen einstellen müssen, weiß BMO Capital Markets.
Die Investmentbanking-Tochter der kanadischen Bank of Montreal, BMO Capital Markets, hat sich die historische Entwicklung der Märkte angeschaut und kommt zu einem interessanten Ergebnis.
Erstes Quartal entscheidet über Erfolg des Gesamtjahres
Der Chefstratege von BMO, Brian Belski, glaubt an ein erfolgreiches Aktienjahr 2019. Dabei verweist der Experte auf historische Entwicklungsschritte: Immer dann, wenn der US-Index S&P 500 seit 1935 im ersten Jahresviertel mindestens zehn Prozent zulegen konnte, ging es für den Markt im Gesamtjahr durchschnittlich um weitere sechs Prozent aufwärts, so Belski gegenüber CNBC. In elf von zwölf Jahren hätten sich die Märkte positiv entwickelt.
Im ersten Quartal 2019 hat der S&P 500 bislang 13 Prozent gewonnen. Dabei habe die Rally "eine gesunde Marktbreite gezeigt" und auf breiter Front Unterstützung erfahren, statt nur von großen Techriesen getrieben worden zu sein.
Wachstumssorgen schwächen sich ab
Zeitgleich hätten sich die Sorgen um eine globale Verlangsamung des Wirtschaftswachstums als übertrieben herausgestellt, so Belski weiter. Immerhin hätten sich gerade multinationale Unternehmen als Outperformer präsentiert, begründet der Stratege seine Einschätzung. "Die Abschwächung des globalen Wachstums war in den letzten Monaten eines der größten Probleme. Interessanterweise haben die 25 S&P 500-Unternehmen mit den höchsten Auslandsumsätzen in diesem Jahr einen deutlichen Anstieg der relativen Performance erlebt", betont er.
Zwar räumt Belski ein, dass Wachstumssorgen durchaus ernst zu nehmen seien, auf Unternehmen würden diese aber deutlich weniger durchschlagen, als die Schlagzeilen vermuten ließen.
US-Aktien auf die Kaufliste
Angesichts der historischen Vorgaben glaubt Belski also daran, dass US-amerikanische Aktien im weiteren Jahresverlauf ins Anlegerdepot gehören. "Wir würden den Anlegern empfehlen, das Engagement in US-amerikanischen Aktien weiter zu erhöhen, insbesondere in Zeiten potenzieller Schwäche - was angesichts des aktuellen Umfelds sehr wahrscheinlich ist", wird der Experte von CNBC zitiert.
Um die vermeintliche Kehrtwende der US-Notenbank Federal Reserve sollten sich Marktteilnehmer vor diesem Hintergrund keine allzu großen Sorgen machen. Eine Unterbrechung der Zinserhöhungen sei historisch gesehen gut für den Aktienmarkt gewesen. Zuletzt hatten die Währungshüter eine Zinspause in Aussicht gestellt. Ein Marktstratege hatte der Fed jüngst sogar dazu geraten, die Leitzinsen wieder zu senken.
Redaktion finanzen.net
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