Hin- und hergerissen
24.03.25 08:40 Uhr
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Schuldenpaket tritt in Kraft
Das von Union und SPD ausgearbeitete Finanzpaket aus Lockerung der Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben sowie einem 500 Mrd. Euro schweren Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaschutz, nahm am Freitag seine letzte parlamentarische Hürde. Mit 53 der insgesamt 69 Stimmen nahm der Bundesrat das Vorhaben an. Notwendig wären hierfür lediglich 46 Stimmen gewesen. Die Länder Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Rheinland-Pfalz enthielten sich. Alle anderen Länder stimmten dem Paket zu. Ob die hierfür notwendige Zweidrittelmehrheit tatsächlich zustande kommen wird, galt allerdings lange Zeit als unsicher, da unklar war, wie diejenigen Landesregierungen abstimmen werden, in denen wahlweise BSW, Linkspartei, FDP oder Freie Wähler mitregieren. Das Go aus Bayern kam bereits am Montag, die von SPD und Linkspartei geführten Regierungen Bremens und Mecklenburg-Vorpommerns gaben ihr jeweiliges O.K. jedoch erst im Laufe des Freitagvormittags.
Zuversichtlich und doch sorgenvoll
Das geplante Schuldenpaket war von den Börsianern wochenlang bejubelt worden. Vor einer knappen Woche lag der DAX gegenüber Ultimo 2024 daher bereits um satte 17;4 % im Plus. Dies entsprach in etwa dem Doppelten der historischen Jahres-Durchschnittsperformance. Und dies nach gerade einmal zweieinhalb Monaten. Die erteilten Vorschusslorbeeren basierten auf der Erwartung, dass die zusätzlichen Investitionen das heimische BIP-Wachstum deutlich ankurbeln werden - wenngleich wohl erst 2026. Dem steht jedoch gegenüber, dass die höchst disruptive Politik von US-Präsident Donald Trump das Zeug hat, den Welthandel zu lähmen. Hin- und hergerissen in diesem Zwiespalt legte die Volatilität im DAX zuletzt deutlich zu. Seit Jahresbeginn stieg oder sank dieser bereits an 21 Tagen um mehr als 1 % gegenüber dem jeweiligen Vortag. Dies entspricht bereits jetzt schon nahezu der Hälfte der sich im Gesamtjahr 2024 ereignenden derart schwankungsintensiven Tage (44).
Einkaufsmanagerindizes im Fokus
Heute früh stehen die vorläufigen März-Zahlen zu den Einkaufsmanagerindizes für Deutschland sowie den gesamten Euroraum - und zwar sowohl für das verarbeitende Gewerbe als auch den Dienstleistungsbereich - im Fokus. Diese werden auf weitgehend unveränderten Niveaus wie im Februar erwartet. Während erstere somit nach wie vor klar in kontraktivem Terrain verharren dürften, sollten letztere weiterhin geringfügig in expansivem Bereich notieren. Highlight am morgigen Dienstag ist das ifo-Geschäftsklima. Im Fokus dürfte hierbei insbesondere stehen, wie stark positiv sich das geschnürte Schuldenpaket auf die Erwartungskomponente ausgewirkt hat. Zudem werden an diesem Tag die vom Conference Board erhobenen Zahlen zum US-Verbrauchervertrauen publiziert. Am Mittwoch steht die US-Industrie im Fokus, und hierbei insbesondere die Frage, ob die Februar-Zahlen zu den Auftragseingängen für langlebige Wirtschaftsgüter die zuletzt aufgekomme-nen Sorgen, dass die US-Konjunktur an Dynamik verliert, wieder etwas zerstreuen können. Neben den finalen Zahlen zum US-BIP-Wachstum im 4. Quartal 2024 richtet sich der Blick am Donnerstag auf die heimischen Einzelhandelsumsätze im Februar. Für Freitagmorgen stehen zudem die Daten zur deutschen Arbeitslosenstatistik auf der Agenda. Die mit Abstand wichtigste Veröffentlichung der kommenden Woche ist allerdings erst für Freitagnachmittag terminiert, wenn die Zahlen zum PCE-Deflator, also zu dem von den Fed-Offiziellen präferierten Maß zur US-Teuerung, bekanntgegeben werden.
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