Alles Wissenswerte zum Hella-Börsengang

Der westfälische Autozulieferer Hella wird am 11. November den Gang aufs Parkett in Frankfurt und Luxemburg wagen. Das Familienunternehmen ist auf Lichtsysteme und Elektronik für Autos spezialisiert und wurde bereits seit längerem als Börsenkandidat - gar als kommender MDAX-Wert - gehandelt.

Frisches Kapital über Hella-Börsengang

Hella will sich über einen Börsengang frisches Kapital für seine Auslandsexpansion besorgen. Aus dem Bestand der Familiengesellschafter sollen so bis zu 5,75 Millionen Aktien abgegeben werden. Erstmals gehandelt werden sollen die Aktien am 11. November. Dabei wird Hella beim Börsengang mit rund 3,1 Milliarden Euro bewertet - bei einer zuvor festgesetzten Preisspanne zwischen 25 und 28 Euro.

Privatplatzierungen und Wert der Hella-Aktie

Bei einer Privatplatzierung handelt es sich um eine Sonderform des Börsengangs. Die Aktien des Unternehmens werden dabei lediglich einem ausgesuchten Investorenkreis verkauft und zunächst nicht über die Börse angeboten - die Aktien sind damit sogenannte Stille Papiere. Im Rahmen einer ersten Privatplatzierung hatte das Unternehmen am 31. Oktober bereits rund 11,1 Millionen Hella-Aktien zum Gesamtpreis von etwa 278 Millionen Euro verkauft. Am 6. November hat der Autozulieferer bei einer weiteren Privatplatzierung zusätzliche 5,75 Millionen Aktien ausgegeben und dabei 132,5 Millionen Euro erlöst. Dabei hatte sich Hella mehr versprochen - die Preisspanne lag zuvor bei 25 bis 28 Euro - der Preis der zweiten Privatplatzierung notierte am Ende bei 26,50 Euro.

Weitere Schritte nach IPO

Zunächst würden lediglich 15 Prozent der Anteile über die Stillen Papiere platziert, 85 Prozent bleiben in Familienbesitz, so das Unternehmen. Mittelfristig will die Familiengesellschaft, die aus mehr als 60 Mitgliedern besteht, mit rund 60 Prozent die Mehrheit am Unternehmen halten. Im Anschluss an den Hella-Börsengang dürften also weitere 25 Prozent der Anteile aus dem Familienbesitz nach sechs Monaten auf den Markt geworfen werden.

Jüngste Jahresbilanz von Hella

Der Hella-Umsatz kletterte im Geschäftsjahr 2013/2014 mit Ende 31. Mai um 11 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern stieg dabei um 17 Prozent auf rund 340 Millionen Euro. Wachstumstreiber waren Unternehmensangaben zufolge neben Lichtsystemen auch Sensoren zur Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs und Elektronikprodukte wie elektrische Lenkungen.

Melanie Flößer/Redaktion finanzen.net