Biotechs vor Bewährungsprobe
"Bleibt doch, die Stimmung ist klasse!"
In jedem Aktienzyklus gibt es Branchen, die außerordentlich gut laufen. Irgendwann kommt die Zeit, wo das fröhliche Kursfeuerwerk endet. Erst wird es als Kaufgelegenheit begrüßt. Im Laufe der Zeit mehren sich die Zweifel und Schlaglöcher im Depot. So wie bei den Biotechs. Der Partyhöhepunkt liegt ein Jahr hinter uns. Wie geht es weiter?
Sand im Getriebe
Vor einem Jahr hatte ich in meinem Beitrag Biotechaktien am Scheideweg das Risiko parabolischer Anstiege thematisiert. Solange die Herde rennt, kann man sich ein Ende des Kursfeuerwerks nicht vorstellen. Dann geht es schnell. Dazu der Originalchart aus dem Beitrag vom Oktober 2015:
Abbildung 1 (Original vom 7.10.2015): Der AMEX Biotechnology Index zeigt die dynamische Kursentwicklung. Eine parabolische Kursbeschleunigung stößt irgendwann an eine Grenze. Der Absturz geschieht schnell, heftig und überraschend.
Was ist seitdem passiert?
Nach einer kurzen Rallye zum Jahresende 2015 folgte die nächste Abwärtswelle. Die anschließende Erholung lief bis in das Frühjahr 2016 hinein. Sie ist verpufft. Jetzt stehen sich Bullen und Bären gegenüber, bereit für den nächsten Streich. Der Biotech-Index ist an der nächsten Weggabelung angekommen.
Abbildung 2: Der parabolische Anstieg endete im Jahr 2015. Jetzt geht es um die Frage: Comeback (über die grüne Linie) oder Fortsetzung des Abwärtstrends?
Biotech ist überall
Keiner kennt die Zukunft. Wer auf die Hinweise des Marktes achtet und sein Anlageverhalten darauf abstimmt, kann sich einen Vorteil erarbeiten. Die Börsengeschichte ist voll von parabolischen Anstiegen, die mit einem bösen Kater enden.
"Bleibt doch, es ist gerade so schön!"
Verdient wird auf der linken Seite der Kurve. Verlassen Sie die Party, wenn es am schönsten ist. Vermutlich wird Sie keiner bei einem rauschenden Fest dazu auffordern. Die Biotechparty hatte ihren Höhepunkt im letzten Jahr. Die nächste Entscheidung steht an.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte:
Als Investor, Herausgeber eines Börseninformationsdienstes, betriebswirtschaftlicher Berater von institutionellen Fonds und Wertpapierdepots empfehle ich Aktien und andere Handelsobjekte, die mir gefallen. Und was liegt da näher, als selbst investiert zu sein? Das ist zwar aus Diversifikations- und Kapitalgesichtspunkten nicht immer möglich, aber es ist wichtig für Sie zu wissen, dass dadurch grundsätzlich ein Interessenkonflikt vorliegt. Ich kann jederzeit die betreffenden Aktien bzw. Handelsinstrumente halten, kaufen oder verkaufen.
Heiko Aschoff ist selbständiger Trader und Geschäftsführer der Investment Ideen GmbH. Als Banker und Pensionsfondsmanager war er mitverantwortlich für über sieben Milliarden Euro Anlagevolumen. Im Börsendienst www.investment-ideen.de stellt er seine persönlichen Anlageempfehlungen vor.
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