Happy Birthday Mr Buffett

Warren Buffett wird 85 Jahre alt - sein Weg zur lebenden Investorenlegende

30.08.15 18:50 Uhr

Warren Buffett wird 85 Jahre alt - sein Weg zur lebenden Investorenlegende | finanzen.net

Warren Buffett feiert am 30. August seinen 85. Geburtstag - sein Weg zum Erfolg.

Warren Buffett ist womöglich der erfolgreichste Investor aller Zeiten, die A-Aktie seiner Investmentholding Berkshire Hathaway gilt mit einem Wert von aktuell rund 205.000 US-Dollar als teuerste Aktie der Welt. Mit seiner Investitionsstrategie hat Warren Buffett über die Jahre hinweg ein Vermögen von rund 65 Milliarden Dollar aufgebaut und gilt derzeit als drittreichster Mann der Welt, hinter Microsoft-Gründer Bill Gates und Armancio Ortega.

Wer­bung

Erste Geschäftsmodelle

Warren Buffett wurde am 30. August 1930 in Omaha geboren. Bereits im Alter von sechs Jahren erwies sich Buffett als sehr geschäftstüchtig: Er kaufte Coca-Cola-Flaschen im Sixpack für 25 Cent und verkaufte die Einzelflaschen für einen Preis von 5 Cent je Flasche direkt an der Haustüre weiter. Mit dieser einfachen Methode erwirtschaftete er einen Gewinn von 20 Prozent. Daneben verdiente er sich auch über den Verkauf von gebrauchten Golfbällen und das Austragen von Zeitungen etwas dazu.

Bereits mit 13 Jahren reichte Buffett seine erste Steuererklärung ein, in der er unter anderem sein Fahrrad als Betriebsausgabe absetzte. Auch sein Geschäftsmodell wurde schnell professioneller: Zusammen mit Freunden erwarb er erst einen und später mehrere Spielautomaten, die er dann an Kneipen und Geschäfte vermietete.

Wer­bung

Frühes Gespür für Aktien - Absage von Harvard

Neben seinem Sinn für gute Geschäfte entwickelte Warren Buffett auch früh ein Gespür für Aktien. Bereits im Alter von 11 Jahren erwarb er seine ersten Wertpapiere: drei Vorzugsaktien des Versorgers Cities Service. Angeblich soll er von diesen Aktien jedoch nur eine selbst behalten und die anderen an seine zwei Schwestern verschenkt haben.

Das Interesse an Aktien und Wirtschaft setzte sich auch im Studium fort: 1951 graduierte Warren Buffett als bester Schüler von Benjamin Graham mit einem Masterabschluss in Ökonomie an der Columbia Business School. Buffett hatte sich ursprünglich an der Harvard Business School beworben, wurde jedoch abgelehnt.

Wer­bung

Erste Schritte an der Wall Street bis zur Gründung von Berkshire Hathaway

Nach dem Studium zog es Warren Buffett entgegen den Ratschlägen seines Mentors Benjamin Graham an die Wall Street. Nachdem sich Graham lange geweigert hatte Buffett einzustellen - dieser hatte sogar angeboten, umsonst zu arbeiten - gab er ihm im Jahr 1954 doch eine Stelle als Wertpapieranalyst. Schon zwei Jahre später gründete Buffett mit Partnership Ltd seine eigene Kommanditgesellschaft.

Bereits hier zeigte sich Buffetts Händchen für profitable Investitionen und er konnte für seine Anleger mit seinem Investmentpool kräftige Gewinne erzielen. Als er diesen 1969 auflöste, bot er seinen Anlegern stattdessen Anteile seiner neuen Holding Berkshire Hathaway an. Die vor dem Konkurs stehende Textilfirma hatte Buffett 1965 für seinen Investmentpool gekauft und anschließend in eine Investmentholding umgewandelt. Sie diente nun in Folge als sein Investitionsvehikel. Anleger, die 1969 sein Angebot annahmen und Anteile an Berkshire Hathaway erwarben, zahlten pro Anteil rund 43 US-Dollar. Heute ist eine Aktie von Berkshire Hathaway über 200.000 US-Dollar wert.

Warren Buffetts Investitionsstrategie

Die Investitionsgrundsätze, nach denen sich Warren Buffett richtet, stammen aus dem Bereich des Value Investing. Früh in seiner Karriere als Investor bekannte sich Buffett dazu, zu 85 Prozent Benjamin Graham zu sein, der als Vater des Value Investing gilt. "Kaufe Qualität zum günstigen Preis" lautete die Kernaussage von dessen Theorie, die vorschreibt, dass man nur in Unternehmen investieren sollte, die sicher, qualitativ herausragend und an der Börse unterbewertet sind.

In seiner weiteren Laufbahn wurde Buffett aber zunehmend auch durch andere Investoren beeinflusst und entwickelte seinen eigenen Investmentstil. Buffett selbst sagte, dass ihn nach Benjamin Graham vor allem Philip Fisher und Charles Munger in seinem Investmentstil beeinflusst hätten.

Die Kernkomponenten von Buffetts Strategie waren Wissen und Geduld. Bevor Warren Buffett in ein Unternehmen investierte, setzte er sich ausführlich mit ihm auseinander und las mehrere hundert Seiten an Unternehmensberichten und weiteren Informationen zu dem Konzern. Er selbst sagts dazu, dass er sich bei Investitionen auf seinen "Circle of Competence" beschränke und diesen nicht verlasse.

Warren Buffett suchte sich seine Investitionen nicht nur genau aus, er konzentrierte sich auch auf einige wenige. Damit handelte er strikt gegen die allgemeine Börsenregel, dass man sein Depot möglichst breit diversifizieren soll um das Risiko zu streuen. Stattdessen häufte er sein gesamtes Kapital in einigen wenigen Beteiligungen an und reinvestierte darüber hinaus auch noch jeden Cent, der beispielsweise über Dividenden ausgeschüttet wurde. Seine Investmentholding Berkshire Hathaway verzichtete daher bislang auch auf jede Form der Gewinnausschüttung.

Von Anlegern geliebt und gefeiert

Für seine Erfolge wird Warren Buffett verehrt und gefeiert. Trotz dieser und der daraus resultierenden Berühmtheit blieb Warren Buffett bescheiden. Er lebt in einem einfachen Haus in Omaha und verfügte bereits, dass nach seinem Tod ein großer Teil seines Vermögens für wohltätige Zwecke gespendet wird.

Redaktion finanzen.net

Bildquellen: Michael Buckner/Getty Images