Handelszwist keimt auf

Starke Nerven gefragt: Dow Jones rettet sich ins Plus

04.05.20 22:01 Uhr

Starke Nerven gefragt: Dow Jones rettet sich ins Plus | finanzen.net

Der US-China-Konflikt belastete am Montag die Anleger-Stimmung in New York.

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An der Wall Street ging es mit dem Dow Jones in der Montagssitzung zunächst lange Zeit abwärts. Erst im späten Handel konnte der US-Leitindex über die Nulllinie klettern, wo er um 0,11 Prozent fester bei 23.749,76 Punkten schloss. Weiter steigende Ölpreise hätten für Optimismus mit Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung gesorgt, sagten Händler.

Corona-Krise: USA vs. China

In einem westlichen Geheimdienstpapier wird China scharf für den Umgang mit der Pandemie gerügt. Medien zufolge dokumentiert das Dossier die Vertuschung chinesischer Behörden und weist auf riskante Forschungsarbeiten in einem Labor in der chinesischen Stadt Wuhan hin, wo das neue Coronavirus im Dezember erstmals aufgetaucht war.

US-Außenminister Mike Pompeo sagte am Sonntag, es gebe "signifikante" Belege, dass die Krise in jenem Labor ihren Anfang genommen habe. Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump entsprechende Spekulationen darüber angefacht und wieder mit einem Handelskrieg und neuen Strafzöllen gedroht. China wies die Anschuldigungen zurück und sieht darin ein "Ablenkungsmanöver" der USA von der "eigenen Unfähigkeit" im Kampf gegen die Pandemie.

Es sei wohl eine Fehleinschätzung gewesen, dass angesichts der Virus-Krise der Handelskonflikt nur noch ein "Relikt aus alten Zeiten" sei, sagte Marktanalyst Milan Cutkovic von AxiTrader. Anleger bräuchten daher "in den kommenden Wochen starke Nerven".

Schwache Konjunkturdaten

Schlechte Nachrichten kamen zudem erneut aus der Wirtschaft: Die Aufträge an US-Industrieunternehmen sind im März infolge der Corona-Krise massiv eingebrochen. Die Unternehmen erhielten 10,3 Prozent weniger Aufträge als im Vormonat. Das ist der stärkste jemals gemessene monatliche Rückgang. Analysten hatten zwar mit einem deutlichen Minus gerechnet, dieses aber im Mittel auf 9,5 Prozent veranschlagt.

Corona-Lockerungen nicht reibungslos

Die Lockerungen der behördlichen Auflagen im Zuge der Coronavirus-Pandemie verlaufen indes in einigen Bundesstaaten nicht völlig reibungslos. Das warme Wetter treibt die Menschen in den USA auf die Straßen und führt immer häufiger zu Konflikten mit den Gesetzeshütern. Derweil besteht US-Präsident Donald Trump auf eine rasche Beendigung der Auflagen, um den historischen Konjunktureinbruch zu stoppen.

Redaktion finanzen.net / Dow Jones Newswires / dpa-AFX

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