China und USA beenden Handelsgespräche ohne sichtbare Fortschritte
China und die USA haben die jüngste Runde ihrer Handelsgespräche ohne sichtbare Fortschritte beendet.
Es wurde aber vereinbart, die Verhandlungen Anfang September in Washington fortzusetzen, wie das Weiße Haus und das chinesische Handelsministerium am Mittwoch nach Abschluss der Gespräche mitteilten. Das Weiße Haus bezeichnete die Verhandlungen in Shanghai als "konstruktiv". Das chinesische Handelsministerium sprach von einem offenen, effizienten und intensiven Austausch.
Die US-Delegation um Finanzminister Steven Mnuchin und den US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer war am Dienstag in Shanghai eingetroffen. Auf chinesischer Seite wurden die Verhandlungen von Vizepremier Liu He geleitet. Das Treffen am Mittwoch endete etwa 40 Minuten vor dem offiziellen Zeitplan.
Es sei darüber diskutiert worden, dass China den Einkauf von US-Agrarprodukten "entsprechend den Inlandsbedürfnissen" erhöht und die USA hierfür günstige Einkaufsbedingungen schaffen, teilte die chinesische Seite nach dem Treffen mit. China hatte bereits vor den Gesprächen angedeutet, den Kauf von Agrarprodukten aus den USA als Zeichen des guten Willens zu steigern. Dies ist auch eine Forderung von US-Präsident Donald Trump.
Das Weiße Haus teilte mit, die beiden Seiten hätten unter anderem über erzwungenen Technologietransfer, Rechte an geistigem Eigentum, Handelshindernisse und über den Agrarsektor gesprochen. Die chinesische Seite habe bestätigt, dass sie mehr landwirtschaftliche Produkte aus den USA importieren wolle.
Es waren die ersten direkten Handelsgespräche der beiden größten Volkswirtschaften seit dem Scheitern der Verhandlungen im Mai. Ende Juni hatten sich Trump und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping am Rande des G20-Gipfels der großen Wirtschaftsnationen in Osaka in Japan auf einen "Waffenstillstand" in ihrem Handelskrieg und eine Wiederaufnahme der Gespräche geeinigt.
Der Handelskrieg zwischen den beiden Staaten läuft bereits seit über einem Jahr. Auslöser war ursprünglich die Verärgerung Trumps darüber, dass China weit mehr in die USA exportiert als umgekehrt. Er fordert eine Beseitigung von Marktschranken, kritisiert die Verletzung von Urheberrechten, den zwangsweisen Technologietransfer bei in China tätigen US-Unternehmen und staatliche Subventionen.
Seither hat Trump die Hälfte der Importe aus China mit 25-prozentigen Sonderzöllen belegt. China reagierte mit Gegenzöllen. Für die vereinbarte Wiederaufnahme der Handelsgespräche hatte der US-Präsident in Osaka zugesagt, eine geplante Ausweitung der Sonderabgaben vorerst zu verschieben. Doch steht seine Drohung weiter im Raum. Er denkt an 10 bis 25 Prozent Zusatzzölle auf die restlichen China-Einfuhren im Wert von rund 300 Milliarden US-Dollar.
SHANGHAI/WASHINGTON (dpa-AFX)
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