Handelskrieg

Trump mit schwarzer Liste für China: Analyst warnt vor Folgen für US-Anleger

10.12.20 22:40 Uhr

Trump mit schwarzer Liste für China: Analyst warnt vor Folgen für US-Anleger | finanzen.net

Wenn Joe Biden im Januar als neuer US-Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika vereidigt wird, hinterlässt ihm sein Amtsvorgänger Donald Trump zahlreiche Baustellen. Insbesondere im Handelskrieg mit China könnte es der neue Amtsinhaber schwer haben. Und auch auf US-Investoren kommen diesbezüglich möglicherweise schwierige Zeiten zu.

• Trump hinterlässt im Handelskrieg verbrannte Erde
• Schwarze Liste wird ausgeweitet
• Folgen für US-Anleger?



Der Handelskrieg zwischen den USA und China hat das Verhältnis beider Länder in den vergangenen Jahren empfindlich belastet. Donald Trump war auf Kollisionskurs mit der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt gegangen. Und auch seit absehbar ist, dass er keine zweite Amtszeit bekommen wird, bleibt er seiner Linie China gegenüber treu und verschärft den Druck sogar noch zusätzlich.

Mehr chinesische Unternehmen auf der schwarzen Liste

Nur wenige Wochen bevor sein Amtsnachfolger Joe Biden offiziell die Amtsgeschäfte übernehmen wird, kündigte Donald Trump an, weitere chinesische Unternehmen auf eine schwarze Liste mutmaßlicher chinesischer Militärunternehmen zu setzen. Betroffen waren dieses Mal der größte chinesische Chipkonzern SMIC sowie der Ölriese CNOOC, zudem wurde durch das US-Verteidigungsministerium auch China Construction Technology sowie China International Engineering Consulting auf die Liste gesetzt, was die Summe der Listenplätze auf 35 erhöht. US-Anlegern ist es ab November 2021 untersagt, Aktien der betroffenen Unternehmen zu erwerben.

Darüber hinaus existiere ein separater Listenentwurf mit 89 Unternehmen aus China, die mutmaßlich Beziehungen zum chinesischen Militär haben sollen, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters jüngst. Ein Platz auf der Liste würde die betroffenen Unternehmen daran hindern, amerikanische Waren und Technologien zu erwerben, zitiert die Agentur aus dem Entwurf.

Während Trump den Konflikt mit den Chinesen mit dieser Maßnahme weiter anheizt und dabei bewusst in Kauf nimmt, seinem Amtsnachfolger im China-Konflikt verbrannte Erde zu hinterlassen, warnt ein Analyst nun konkret davor, dass auch US-Anleger die Leidtragenden der neuen Entwicklungen sein könnten.

Analyst warnt vor den Folgen

Viele der chinesischen Unternehmen auf der Liste seien von zentraler Bedeutung für Chinas Belt and Road (BRI) -Initiative, so das in Großbritannien ansässige Forschungsunternehmen TS Lombard in einer Mitteilung in der vergangenen Woche, über die CNBC berichtet. Im Rahmen der Initiative soll ein umfassendes Schienen-, Straßen und Seestraßen-Netz aufgebaut werden, das sich von China nach Zentralasien, Afrika und Europa erstrecken soll, um auf diesem Weg den Handel mit an dieser Initiative beteiligten Ländern zu fördern. US-amerikanische Investoren seien aktuell direkt in Unternehmen investiert, die auf Trumps Liste stehen, die größten Anteile hielten US-Amerikaner an der China Communications Construction Company, der China State Construction Group, der China Railway Construction Corporation und China Telecommunications, so TS Lombard weiter.

Bislang sei für Anleger nicht klar, was das Blacklisting der Unternehmen für börsennotierte Töchter betroffener Unternehmen bedeuten würde. Tatsächlich könnten auch Unternehmen auf der Liste landen, deren Geschäft nicht direkt mit Chinas Militär verbunden ist, darunter könnten auch Lebensmittelunternehmen fallen oder solche, die medizinische Güter bereitstellen, so das Analysehaus weiter.

Anlegerchancen in Gefahr?

Auch ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums sieht die Gefahr, dass US-Anleger die Folgen der Trump-Politik ausbaden müssten. Gegenüber der "Financial Times" erklärte er: "Chinas Kapitalmärkte werden bei Investoren weltweit immer beliebter". Wenn es ihnen nicht erlaubt wäre, den chinesischen Markt zu nutzen, sei dies als vertane Chance zu werten, schreibt das Blatt weiter.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Dilok Klaisataporn / Shutterstock.com

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