Swiss Re schafft Milliardengewinn im ersten Quartal - Kursspung der Swiss Re-Aktie
Der weltweit zweitgrößte Rückversicherer Swiss Re ist dank geringerer Großschäden und guter Geschäfte an den Kapitalmärkten mit einem Milliardengewinn ins Jahr gestartet.
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Unter dem Strich stand im ersten Quartal ein Überschuss von knapp 1,1 Milliarden US-Dollar (1,0 Mrd Euro), wie das Unternehmen am Donnerstag in Zürich mitteilte. In den Zahlen schlug sich auch schon der Brückeneinsturz von Baltimore nieder. Der scheidende Konzernchef Christian Mumenthaler peilt für 2024 unterdessen weiterhin einen Konzerngewinn von mehr als 3,6 Milliarden Dollar an.
Im ersten Quartal verdiente die Swiss Re mehr als von Analysten erwartet. An der Zürcher Börse kamen die Neuigkeiten entsprechend gut an: Die Swiss-Re-Aktie legt im Schweizer Handel 3,57 Prozent auf 107,40 CHF zu. Prozent auf 107,30 Schweizer Franken zu und gehörte damit zu den stärksten Titeln im Schweizer Leitindex SMI. Seit dem Jahreswechsel hat das Papier mehr als 13 Prozent zugelegt.
Der Gewinn aus dem ersten Quartal ist nicht ohne Weiteres mit den 643 Millionen Dollar aus dem Vorjahreszeitraum vergleichbar. Die Swiss Re weist ihre Gewinnzahlen seit 2024 erstmals nach dem neuen Rechnungslegungsstandard IFRS 17 aus. Nach der bisherigen Rechnungslegung nach US-Regeln hatte sie 2023 rund 3,2 Milliarden Dollar verdient. Nach den neuen Regeln wären es nur 3,0 Milliarden Dollar gewesen.
Im abgelaufenen Quartal schlug der Einsturz der Autobahnbrücke im Hafen von Baltimore bei der Swiss Re mit brutto rund 100 Millionen Dollar zu Buche. Der Nettoverlust habe "näher an 75 Millionen" gelegen, sagte Finanzchef John Dacey in einer Telefonkonferenz.
Auch die großen deutschen Rückversicherer Munich Re und Hannover Rück rechnen mit hohen Belastungen durch den Brückeneinsturz, wollten bisher aber noch keine Summen nennen. Ende März hatte das Containerschiff "Dali" einen Stützpfeiler der Francis Scott Key Bridge im Hafen von Baltimore gerammt und die mehr als 2,5 Kilometer lange Brücke zum Einsturz gebracht.
Bei den Geschäftsplänen für 2024 baut die Swiss-Re-Spitze weiter auf höhere Prämien von Erstversicherern. Bei der Erneuerung der Verträge im Schaden- und Unfallgeschäft zum 1. April setzte der Konzern bei Unternehmen wie Allianz und Generali rund zwölf Prozent höhere Prämien für Rückversicherungsschutz durch. Dieser Anstieg dürfte jedoch lediglich ausreichen, um die teurer werdenden Schäden zu decken.
Im Gegensatz zur Swiss Re bereinigen Munich Re und Hannover Rück die Entwicklung ihrer Preise um die erwartete Inflation und veränderte Risiken. Die Munich Re hatte vor wenigen Tagen einen bereinigten Preisrückgang um 0,7 Prozent gemeldet, die Hannover Rück hingegen einen bereinigten Preisanstieg um 1,5 Prozent.
Unterdessen will sich die Swiss Re von ihrem sogenannten White-Label-Versicherer Iptiq trennen, der als Risikoträger hinter den Versicherungsangeboten anderer Unternehmen steht. Seit der Gründung von Iptiq habe sich das Marktumfeld erheblich geändert, sagte Mumenthaler. Der Konzern sei nicht mehr der richtige Eigentümer für dieses Geschäft. Vor fast einem Jahrzehnt hatte die Swiss Re mit Iptiq begonnen, auch auf dem deutschen Endkundenmarkt mitzumischen. Dazu fungierte die Gesellschaft als Risikoträger für den Start-up-Versicherer Community Life aus dem Taunus.
Laut von Finanzchef Dacey wird der Ausstieg bei Iptiq zwar den Gewinn der Swiss Re belasten. Das Gewinnziel für 2024 sei dadurch aber nicht in Gefahr, sagte er in der Telefonkonferenz.
ZÜRICH (dpa-AFX)
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