GfK: Konsumklima überraschend konstant
Das deutsche Konsumklima startet nach den Ergebnissen der jüngsten GfK-Studie "stabil ins neue Jahr".
Die Konsumforscher der GfK ermittelten für Januar 2019 einen unveränderten Wert des entsprechenden Index von 10,4 Punkten. Die von Dow Jones Newswires befragten Ökonomen hatten hingegen einen leichten Rückgang auf 10,3 Punkte angenommen.
"Aufgrund der uneinheitlichen Entwicklung von Einkommenserwartung und Anschaffungsneigung und der Tatsache, dass die Sparneigung im Dezember wieder etwas gesunken ist, zeigt sich das Konsumklima für Januar 2019 unverändert gegenüber dem Vormonat", erklärte GfK-Experte Rolf Bürkl.
Die Konsumforscher bestätigten ihre Prognose, wonach die realen privaten Konsumausgaben in diesem Jahr um etwa 1,5 Prozent steigen. Die Aussichten für 2019 blieben aus Sicht des Konsums günstig. Das setze allerdings voraus, dass sich der Arbeitsmarkt auch kommendes Jahr stabil entwickle - wovon nach derzeitigem Stand auch auszugehen sei.
Konsumrisiken durch Handelsstreit und Brexit
"Allerdings ist dies nicht ohne Risiko", warnte Bürkl. Eine weitere Eskalation im Handelskonflikt mit den USA oder ein unkontrollierter Austritt Großbritanniens aus der EU würde "sicherlich auch für das Konsumklima zu einer Belastung werden".
Die Stimmung der deutschen Verbraucher zeigt laut GfK im Dezember kein einheitliches Bild. Während die Einkommenserwartung leicht zulege, müssten sowohl Konjunkturerwartung als auch Anschaffungsneigung Einbußen hinnehmen. Mit dem dritten Rückgang in Folge setzte die Konjunkturerwartung ihren Abwärtstrend zum Jahreswechsel fort und verlor 3,3 auf 14,1 Punkte - den niedrigsten Wert seit Februar 2017, als 9,7 Punkte gemessen wurden.
Einkommensoptimismus dank guter Lage am Arbeitsmarkt
"Der anhaltende Handelskonflikt zwischen den USA, China und der EU sowie die Verunsicherung wegen des Brexit lassen den Konjunkturoptimismus unter den Verbrauchern zunehmend schwinden", konstatierte Bürkl. Vor allem in drohenden Handelshemmnissen, wie zum Beispiel höheren Zöllen, sähen die Bundesbürger für die Exportnation Deutschland Gefahren. Schwächelnde Ausfuhren dämpften das Wachstum.
Die Einkommensaussichten der Deutschen trotzten aber nach wie vor den sinkenden Konjunkturerwartungen. Der Einkommensindikator gewann 3,6 Zähler auf 53,8 Punkte. Der große Einkommensoptimismus unter den Bundesbürgern überrasche aber "nur auf den ersten Blick". Die wesentlichen Ursachen für das Hoch lägen in der anhaltend exzellenten Verfassung des Arbeitsmarktes.
Da die Aussichten für diesen auch 2019 günstig bleiben sollten, seien "die hohen Erwartungen an die finanzielle Entwicklung durchaus begründet". Der Index für die Anschaffungsneigung verlor hingegen nach zwei Anstiegen in Folge um 4,4 auf 53,1 Punkte. "Angesichts des anhaltend hohen Niveaus bleibt die Konsumlaune der Deutschen jedoch intakt", analysierte Bürkl.
BERLIN (Dow Jones)
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Bildquellen: GfK