Howard Hughes-Aktie sinkt dennoch: Bill Ackman mit Fusionsvorschlag - "Modernes Berkshire Hathaway" geplant
Hedgefondsmanager Bill Ackman hat dem Immobilienunternehmen Howard Hughes einen weitreichenden Fusionsvorschlag unterbreitet. Ziel des Deals ist die Transformation der US-Firma in eine moderne Version von Berkshire Hathaway.
Werte in diesem Artikel
• Bill Ackman will Fusion von Pershing-Tochter mit Howard Hughes
• Modernes Berkshire Hathaway soll entstehen
• Langfristiges Engagement und Mehrwert für Aktionäre
Bill Ackman, Gründer und CEO von Pershing Square Capital Management, hat dem Immobilienunternehmen Howard Hughes am Montag einen ambitionierten Fusionsvorschlag unterbreitet. Der Plan des aktivistischen Investors sieht vor, Howard Hughes mit einer neu gegründeten Pershing-Tochtergesellschaft zu verschmelzen und das Geschäft der entstehenden Firma nach der Fusion deutlich zu erweitern. Konkret sollen vor allem neue Unternehmensbeteiligungen aufgebaut werden, wodurch das Unternehmen zu einer modernen Version von Warren Buffetts Investmentholding Berkshire Hathaway werden solle. Aktuell ist das Immobilienunternehmen vor allem für seine geplanten Wohn- und Einzelhandelsimmobilien bekannt.
Um den Plan in die Tat umsetzen zu können, bietet Ackmans Pershing Square Capital 85 US-Dollar pro Howard Hughes-Aktie - das Angebot liegt damit deutlich über dem Schlusskurs der Aktie vom vergangenen Freitag bei 71,78 US-Dollar. Auch zum aktuellen Kurs ist noch etwas Luft nach oben, obwohl die Howard Hughes-Aktie am Montag an der NYSE mit einem Kurssprung um 9,53 Prozent auf 78,62 US-Dollar auf das Vorschlagsschreiben von Bill Ackman reagierte. Am Dienstag stand die Howard Hughes-Aktie im NYSE-Handel letztlich 1,01 Prozent tiefer bei 77,83 US-Dollar.
Bill Ackman bekräftigt langfristige Pläne mit Howard Hughes
Wie aus dem öffentlich einsehbaren Brief von Pershing Square an die Howard Hughes-Aktionäre hervorgeht, denkt Ackman bereits seit August 2024 über einen Kauf des Immobilienunternehmens nach. Seitdem habe er gemeinsam mit der Investmentbank Jefferies Financial an den Grundlagen eines möglichen Deals gearbeitet. Grund dafür sei laut Ackman, der als aktivistischer Investor gilt, vor allem auch die Entwicklung des Aktienkurses von Howard Hughes, die er als "offensichtlich äußerst enttäuschend" bezeichnet.
Nun möchte Pershing Square, das bereits 37,6 Prozent der Aktien von Howard Hughes in diversen seiner Fonds hält, 11.764.706 weitere Anteilsscheine zu je 85 US-Dollar von Aktionären erwerben, die nicht mit dem Unternehmen in Verbindung stehen. Insgesamt würde Pershing Square dafür eine Milliarde US-Dollar in die Hand nehmen und im Anschluss mehr als 60 Prozent der Unternehmensanteile halten - und dies langfristig. "Wir sind voll dabei und beabsichtigen, die Investition von Pershing Square [...] in HHH dauerhaft zu halten. Mit anderen Worten, wir beabsichtigen, die HHH-Aktien für immer zu halten", heißt es in dem Schreiben.
Sollte die Fusion zustande kommen, würde Howard Hughes weiterhin an der NYSE notiert bleiben und es solle auch keine Stellenstreichungen geben, schreibt Ackman. Das aktuelle Geschäft von Howard Hughes werde anschließend die Immobilieneinheit des neuen Unternehmens ausmachen und von den derzeitigen Führungskräften, darunter Howard Hughes-CEO David O'Reilly, geleitet werden. Die oberste Führungsebene der neuen Howard Hughes Holding würde hingegen mit Führungskräften von Pershing Square besetzt werden, wobei Ackman selbst die Rolle des Vorsitzenden und CEO übernehmen würde.
Bill Ackmans Traum: Howard Hughes als neues Berkshire Hathaway
Unter der Leitung von Bill Ackman würde das neue Unternehmen in "Vermögenswerte investieren, mit dem langfristigen Ziel, den inneren Wert pro HHH-Aktie mit einer hohen kumulierten Rendite zu steigern", heißt es weiter. Dabei gab der Investor - "mit Entschuldigung an Herrn Buffett" - auch ganz konkret das Ziel aus, dass "HHH zu einem modernen Berkshire Hathaway werden" solle, das "Mehrheitsbeteiligungen an operativen Unternehmen erwerben würde".
Ob Ackman dieser Umbau gelingen kann, ist momentan allerdings noch völlig offen. Bislang hat sich die Führungsebene von Howard Hughes noch nicht einmal für oder gegen das vorgeschlagene Geschäft ausgesprochen. "Wie bereits am 8. August 2024 angekündigt, hat der Verwaltungsrat von Howard Hughes als Reaktion auf das von Pershing Square bekundete Interesse an einer möglichen Transaktion einen Sonderausschuss aus unabhängigen Direktoren gebildet. Der Sonderausschuss wird den Vorschlag bewerten und die geeignete Vorgehensweise und das geeignete Verfahren festlegen", heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung des Immobilienunternehmens.
Bill Ackmann zeigt sich in seinem Brief jedoch voller Zuversicht. "Aus all den oben genannten Gründen sind wir davon überzeugt, dass wir der richtige langfristige Eigentümer für HHH sind", schrieb der Investor, der lange selbst als Vorstandsvorsitzender von Howard Hughes fungiert hatte. "In Anlehnung an den Namensgeber von Howard Hughes Holdings - einem der weltbesten Flieger und Unternehmer - möchten wir diesem Vogel Flügel verleihen", so Ackman weiter.
Redaktion finanzen.net
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