thyssenkrupp nucera macht mehr Umsatz - thyssenkrupp nucera-Aktie deutlich fester
Der Elektrolyse-Spezialist thyssenkrupp nucera ist zum Geschäftsjahresauftakt erneut kräftig gewachsen.
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Dabei profitierte das Unternehmen weiter vom Hochlauf seines Wasserstoffgeschäfts und der Umsetzung eines damit verbundenen Großauftrags in Saudi-Arabien. Zudem konnte die Tochter des Industriekonzerns thyssenkrupp weitere Aufträge verbuchen. Dabei haben Wasserstoffprojekte die Nase vorn. Die Kosten lasten zwar auf den Ergebnissen. Diese fielen jedoch besser als erwartet aus.
Der Umsatz stieg im ersten Quartal (Ende Dezember) um mehr als ein Drittel auf 208,3 Millionen Euro, wie thyssenkrupp nucera am Dienstag in Dortmund mitteilte. Dabei trug das Wasserstoffgeschäft den größeren Teil bei, im Vergleich zum klassischen Chlor-Alkali-Bereich.
"Die Montage der ersten beiden Module zur Herstellung des klimaneutralen Energieträgers in den USA und Saudi-Arabien ist abgeschlossen, weitere Module sind auf dem Weg zu den Anlagen", kommentierte Konzernchef Werner Ponikwar. Das Projekt in Saudi-Arabien ist den Angaben zufolge eines der weltweit größten im Aufbau befindlichen Projekte für grünen Wasserstoff.
Die Kosten für den Ausbau des Wasserstoffgeschäfts und noch geringere Bruttomargen in dem Bereich lasten dagegen auf der Profitabilität. So verzeichnete thyssenkrupp nucera einen Verlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 0,9 Millionen Euro - nach einem Gewinn von 11 Millionen ein Jahr zuvor. Unter dem Strich schrieb thyssenkrupp nucera dank eines höheren Finanzergebnisses durch gestiegene Zinserträge dennoch schwarze Zahlen. Das Nettoergebnis belief sich auf 2,8 Millionen Euro. Vor einem Jahr hatte das Unternehmen 8,5 Millionen erzielt. Die Zahlen fielen insgesamt besser aus als erwartet.
Die Jahresprognose bekräftigte der Elektrolyse-Spezialist und erwartet ein Umsatzwachstum im mittleren zweistelligen Prozentbereich. Dabei geht thyssenkrupp nucera weiter von einem operativen Verlust (Ebit) im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich aus.
Die Auftragslage zeigt sich weiter robust. So stieg das Neugeschäft im ersten Quartal um neun Prozent auf 175,5 Millionen Euro, wobei der Löwenanteil auf Wasserstoffprojekte entfiel. Der Auftragsbestand nahm um acht Prozent auf rund 1,3 Milliarden Euro ab. Dabei sieht sich thyssenkrupp finanziell gut gerüstet. Das Netto-Finanzguthaben betrug zum Ende des Quartals 761,4 Millionen Euro. Zusätzliches Kapital für die Expansion sei daher in den kommenden Jahren nicht nötig, erläuterte Finanzchef Arno Pfannschmidt in einer Telefonkonferenz.
So reagiert die thyssenkrupp nucera-Aktie
Die Aktien von thyssenkrupp nucera sind am Dienstag nach der Veröffentlichung von Quartalszahlen auf Erholungskurs geblieben. Bis zum frühen Nachmittag stiegen sie via XETRA zeitweise um 7,63 Prozent auf 16,08 Euro. Seit dem Zwischentief vor rund einer Woche hat die Aktie sich nun schon um fast 18 Prozent erholt.
Das Unternehmen profitiert weiter vom Hochlauf seines Wasserstoffgeschäfts und der Umsetzung eines damit verbundenen Großauftrags in Saudi-Arabien. Zudem konnte die Tochter des Industriekonzerns thyssenkrupp weitere Aufträge verbuchen. Dabei haben Wasserstoffprojekte die Nase vorn. Die Kosten für den Ausbau dieses Geschäfts lasten zunächst zwar auf den Ergebnissen. Diese fielen jedoch besser als erwartet aus.
Tags zuvor bereits hatte sich die Aktie deutlich erholt und dabei einen wichtigen charttechnischen Widerstand, nämlich die 21-Tage-Linie überwunden. Diese gleitende Linie gibt den kurzfristigen Trend an und liegt knapp unter 14,90 Euro. Um die 16 Euro liegen aber die nächsten Widerstände.
Analyst Michael Kuhn von der Deutschen Bank sieht einen guten Start ins neue Jahr. Die Projekte des Unternehmens machten Fortschritte, schrieb er in einer ersten Einschätzung.
So äußerte sich auch Leon Mühlenbruch von Alster Research. Das "wahre Potenzial des Unternehmens wird sich bis 2028 entfalten." Aktuell mache der Konzern Fortschritte, erreiche wichtige Meilensteine bei großen Projekte und stärke die eigenen Strukturen.
thyssenkrupp hatte den Elektrolyse-Spezialisten im Sommer 2023 an die Börse gebracht. Seit dem Höchstkurs von 25,28 Euro kurz nach dem Börsengang waren die Titel bis Ende Oktober um fast die Hälfte eingebrochen. Es folgte eine Erholung bis kurz vor Weihnachten, ehe es wieder bergab ging. Der Platzierungspreis hatte 20 Euro betragen - Erstzeichner sitzen also immer noch auf hohen Verlusten.
/nas/mis
DORTMUND (dpa-AFX)
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