Weber-Aktie vor Börsengang: Was Anleger über die Grill-Aktie wissen müssen
Der Grillhersteller Weber will das gute Geschäftsumfeld nutzen und an die Börse gehen. Das kommt jetzt auf Anleger zu.
Werte in diesem Artikel
• Weber nutzt die starke Geschäftsentwicklung für ein IPO
• Zwei Aktienklassen mit unterschiedlichen Stimmrechten
• Kann Weber auch nach Corona noch wachsen?
Der US-Grillhersteller Weber nutzt die Gunst der Stunde: Nachdem das Unternehmen als Corona-Profiteur zuletzt eine starke Geschäftsentwicklung verzeichnen könnte, geht man nun mit einem Börsenlisting an der NYSE den nächsten Schritt.
Milliardenbewertung angestrebt
Insgesamt will der für seine Kugelgrills bekannt gewordene Konzern 46.875.000 Aktien bei Anlegern platzieren, bei hoher Nachfrage würden Konsortialbanken zusätzliche 7.031.250 Aktien zugeteilt bekommen, hieß es von Unternehmensseite. Dabei sollen die Aktie zwischen 15 und 17 US-Dollar kosten, ob der Ausgabepreise am oberen oder unteren Ende der Preisspanne liegen wird, ist derzeit noch offen. Insgesamt erhofft sich der Konzern im Rahmen des Börsengangs einen Mittelzufluss von bis zu 916 Millionen US-Dollar, die Unternehmensbewertung könnte sich dann zwischen vier und sechs Milliarden US-Dollar einpendeln.
Weber: Profiteur auch nach Corona?
In den vergangenen Monaten hatte Weber insbesondere von der Corona-Krise profitiert. Viele Restaurants blieben geschlossen, viele Menschen waren weltweit von Lockdown-Maßnahmen betroffen. Für Weber bedeutete dies einen starken Nachfrageschub, der sich in einer starken Geschäftsentwicklung niederschlug. Nicht nur der Kugelgrill "Weber Kettle", das erste Erfolgsprodukt von Weber, wurde in Pandemie-Zeiten stark nachfragt, auch andere Teile der Produktpalette verzeichneten eine starke Nachfrage. Weber bietet neben traditionellen Holzkohlegrills auch Elektro- und Gasgrills an, zudem verkauft das Unternehmen Smoker und andere Produkte.
Wie aus dem IPO-Prospekt hervor geht, konnte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2020, das Ende September 2020 zu Ende ging, deutliche Zuwächse verzeichnen. Die Erlöse zogen um 18 Prozent auf 1,53 Milliarden US-Dollar an, unter dem Strich verdiente Weber mit 89 Millionen US-Dollar 77 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die positive Geschäftsentwicklung setzte sich auch in den Folgemonaten fort: In den sechs Geschäftsmonaten bis Ende März kletterten die Erlöse auf 963 Millionen US-Dollar und lagen damit um mehr als 60 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres. Der Gewinn wurde im Berichtszeitraum sogar auf 73,8 Millionen US-Dollar verdreifacht.
Zwar kann das Unternehmen, das 1952 gegründet wurde, auf eine jahrzehntelange positive Wachstumsgeschichte zurückblicken, ob Weber auch nach der Öffnung der Wirtschaft in vielen Ländern weiter eine derart starke Nachfrage verzeichnen kann, bleibt aber abzuwarten. Ein Blick auf die Zeit vor der Pandemie lässt eine durchwachsene Entwicklung erkennen: Im Geschäftsjahr 2019 waren die Erlöse leicht auf 1,3 Milliarden US-Dollar zurückgegangen, zeitgleich hatte Weber einen Ergebniseinbruch um 56 Prozent hinnehmen müssen.
Wenn wieder mehr Menschen Zugang zu Restaurants und Freizeitaktivitäten haben, könnte die Nachfrage nach Weber-Produkten deutlich fallen. Hinzu kommt: Weber-Grills sind in der Regel Anschaffungen, die man nicht jedes Jahr neu tätigt, kann das Unternehmen also keine neuen Kundengruppen akquirieren, dürfte sich der Wachstumssschub der vergangenen 18 Monate nur schwer wiederholen lassen.
Zwei Aktienklassen
Seit 2010 ist Weber mehrheitlich im Besitz der Investmentgesellschaft BDT Capital Partners aus Chicago. Auch nach erfolgtem IPO werden die Investoren 70 Prozent der Stimmrechte kontrollieren, was durch zwei verschiedene Aktienklassen gewährleistet werden soll. Anleger, die beim Börsengang dabei sein, müssen sich dieser Tatsache bewusst sein.
Weber-Aktie: Lohnt sich ein Einstieg?
Wer auf eine Fortsetzung der Weber-Erfolgsgeschichte setzt, sollte auch die Risiken kennen. Neben einer voraussichtlichen Abschwächung des Wachstums infolge der Wiedereröffnung zahlreicher Wirtschaftszweige sollten Investoren auch die zunehmende Konkurrenz genau ins Visier nehmen.
Zwar ist Weber weiterhin unangefochtener Marktführer bei Outdoor-Grills, insbesondere im margenstarken Luxussegment wird die Marktanteilsverteilung aber noch ausgekämpft. So hatte erst kürzlich Traeger, ein amerikanischer Produzent von Luxus-Grills, ebenfalls seinen Börsengang angekündigt. Das US-Unternehmen hat smarte Grills in gehobener Preisklasse im Produktportfolio und konkurriert in diesem Segment direkt mit Weber-Produkten.
Was unterdessen für Weber spricht ist - neben der zuletzt starken Geschäftsentwicklung - die starke Kundenbindung. Eine jahrzehntelange Wachstumsgeschichte als Marktführer hat Weber ein treues Kundenklientel beschert, ob einige der Nutzer von Weber-Grills aber auch bei der Weber-Aktie zugreifen werden, bleibt abzuwarten.
Redaktion finanzen.net
Dieser Text dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageempfehlung dar. Die finanzen.net GmbH schließt jegliche Regressansprüche aus.
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