Mark Hulbert: Deshalb sind Robinhood und soziale Medien ein gefährlicher Mix
"Meme"-Anleger haben in diesem Jahr großen Einfluss auf das Börsengeschehen. Doch Börsenexperte Mark Hulbert sieht in der Kombination aus sozialen Medien und Trading-Apps wie beispielsweise Robinhood eine gefährliche Mischung.
Werte in diesem Artikel
• Hype um "Meme"-Aktien
• Robinhood in der Kritik
• Studie belegt riskantes Verhalten in der Gruppe
In diesem Jahr haben zahlreiche Kleinanleger den mächtigen Hedgefonds den Krieg erklärt. Dazu tauschen sie sich über Reddit und andere Internet-Foren aus und trieben bereits mit konzertierten Käufen die Aktienkurse von sogenannten "Meme-Aktien" wie etwa des US-Videospielhändlers GameStop oder der Kinokette AMC in astronomische Höhen. Hedgefonds, die hingegen auf fallende Kurse spekuliert hatten, erlitten dadurch riesige Verluste.
"The Wolf of Wall Street" begeistert
Der frühere Aktien-Broker Jordan Belfort, dessen von Partys, Drogen und Luxus geprägtes Leben mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle mit "The Wolf of Wall Street" verfilmt wurde, zeigte sich begeistert vom Aufstand der Hobby-Anleger gegen die Macht der institutionellen Großinvestoren. Laut Belfort ginge es ihnen dabei primär gar nicht darum Geld zu verdienen, sondern vielmehr darum zurückzuschlagen. "Die Gefahr hierbei ist allerdings, dass das schlecht für die Aktien ausgehen wird und ich hoffe, dass die Leute dabei nicht ihr Geld verlieren", so der Börsenexperte.
Mark Hulbert warnt vor Gefahr
Auch Mark Hulbert, Betreiber des Hulbert Financial Digest und Journalist beim Nachrichtenportal "MarketWatch" hält soziale Medien und Trading-Apps wie Robinhood für einen Mix, der "oftmals toxisch" ist. Dazu verweist er auf eine Studie von Agnieszka Tymula, Wirtschaftsprofessorin an der University of Sydney, und Xueting Wang, eine Ph.D.-Kandidatin für Verhaltensökonomie an der gleichen Universität.
Im Rahmen eines Experiments durften 18- bis 24-jährige Studienteilnehmer zwischen einem sicheren Ertrag und der Möglichkeit eines Lotteriegewinns wählen. Dabei trafen sie ihre Entscheidung entweder während sie allein waren, oder während sie von anderen Teilnehmern beobachtet wurden. Dabei zeigte sich, dass sie sich deutlich öfters für die riskante Lotterie entschieden, während andere ihnen dabei zusahen.
Zwar fokussierte sich diese Studie nicht auf Robinhood, doch für Mark Hulbert hilft sie dabei, das riskantere Verhalten in Zusammenhang mit der Trading-App zu erklären. So hätten "Meme"-Anleger in sozialen Medien geschwärmt von ihren Gewinnen und vom Nervenkitzel, es den Hedgefonds und Shortsellern zu zeigen. Auch Tymula spekulierte auf Basis ihrer Studie, dass solche Anleger womöglich durch ihre (online-) Gesellschaft dazu motiviert wurden, größere Risiken einzugehen.
Robinhood - ein Glücksspiel-Anbieter?
Die Robinhood-App ist einfach zu bedienen und gilt als Wegbereiter einer jüngeren Generation von US-Anlegern. Ziel des Unternehmens ist es, den Finanzmarkt zu "demokratisieren" und auch den Menschen die Börse zu erschließen, die kein vererbtes Vermögen besitzen.
Dagegen werfen Kritiker der Firma vor, dass ihr Geschäftsmodell die Nutzer zu riskanten Wetten verleite. Der Broker verhalte sich eher wie ein Glücksspiel-Anbieter als wie ein seriöser Finanzdienstleister. Robinhood weist diese Vorwürfe jedoch von sich.
Social Thrill vermeiden
Mark Hulbert räumte zumindest ein, dass sich riskanteres Verhalten junger Erwachsener, die sich in einer Gruppe befinden, wohl kaum auf den Aktienhandel beschränkt. Zudem räumte der MarketWatch-Kolumnist ein, dass Robinhood-Nutzer nicht allein für Short-Squeezes bei Aktien verantwortlich waren und dass junge Erwachsene schon soziale Medien nutzten, bevor es Robinhood gab.
Dennoch steht für ihn fest, dass Robinhood zumindest ein Komplize war. Viele Nutzer der App würden nämlich Aktieninvestitionen als Spiel betrachten und oftmals Screenshots ihrer Gewinne in den sozialen Medien verbreiten. Mark Hulbert zieht daraus den Schluss, dass es für Anleger wichtig ist, keine riskante Entscheidungen nur aufgrund des sich daraus ergebenden Nervenkitzels zu treffen.
Redaktion finanzen.net
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