Gewinneinbruch

Conti-Aktie verlustreich: Continental verdient auch unter dem Strich weniger

09.05.19 17:51 Uhr

Conti-Aktie verlustreich: Continental verdient auch unter dem Strich weniger | finanzen.net

Belastet vom schwachen Automarkt hat Continental im ersten Quartal auch netto weniger verdient.

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Wie der DAX-Konzern mitteilte, brach der Gewinn um 22 Prozent auf 575 Millionen Euro ein. Der Autozulieferer hatte bereits Ende April über einen Einbruch des bereinigten operativen Gewinns um 17 Prozent berichtet. Den Ausblick für 2019 bestätigte die Continental AG am Donnerstag.

Der Umsatz stieg in den drei Monaten, wie bereits vorab berichtet, um 0,3 Prozent auf 11,05 Milliarden Euro. Die bereinigte operative Marge sackte laut Mitteilung auf 8,1 von 9,7 Prozent im Vorjahr ab. Während im margenstarken Reifengeschäft das bereinigte Betriebsergebnis leicht um 1,7 Prozent auf 535 Millionen sank, brach der operative Gewinn in der Automotive-Group um 36 Prozent auf 357 Millionen Euro ein.

Den Ausblick für das Gesamtjahr bestätigten die Hannoveraner. Demnach soll der Umsatz auf 45 Milliarden bis 47 Milliarden Euro leicht steigen. Vergangenes Jahr hatte das Unternehmen 44,4 Milliarden Euro umgesetzt. Die bereinigte EBIT-Rendite dürfte nach dem Rückgang 2018 auf 9,2 Prozent allerdings weiter auf 8 bis 9 Prozent sinken.

Conti sieht in China aktuell keine klare Entwicklung

Nach der deutlichen Markteintrübung in China Ende 2018 sieht Continental auf dem weltgrößten Automarkt derzeit keine klare Entwicklung. Zwar sei der März mit Blick auf die Autoproduktion nicht ganz so schlecht gewesen wie Januar und Februar, sagte Finanzvorstand Wolfgang Schäfer. Der April sei aber wieder schwächer gewesen. "Es gibt (derzeit) keinen eindeutigen Trend in China, so der Manager. An der grundsätzlich positiven Einschätzung für den chinesischen Automarkt habe sich aber nichts grundlegend geändert.

"Wir glauben unverändert, dass China mittelfristig weiter Wachstumspotenzial hat", sagte Schäfer zu Dow Jones Newswires. Weltweit rechnet der DAX-Konzern im zweiten Halbjahr - "initiiert" von China - mit einer leichten Belebung der Autoproduktion gegenüber dem ersten Halbjahr. Derzeit entwickele sich der Automarkt weltweit eher seitwärts.

China ist für den Hannoveraner Konzern von enormer Bedeutung. Conti will in den kommenden Jahren dort überproportional wachsen. 2018 erwirtschaftete der Konzern in Asien 22 Prozent des gesamten Umsatzes, der überwiegende Teil entfällt auf den chinesischen Markt. Der Asien-Anteil am Umsatz soll nach und nach auf 30 Prozent steigen. Im vergangenen Jahr sank der Autoabsatz in China allerdings überraschend kräftig und das erste Mal seit 1990.

So reagiert die Conti-Aktie

Die Aktien von Continental haben ihre jüngste Talfahrt am Donnerstag infolge eines Gewinneinbruchs im ersten Quartal fortgesetzt. Nachdem zuvor bereits Eckdaten bekannt waren, lasen Börsianer in den nun bekannt gewordenen Details nichts ermutigendes. Folglich konnte die Aktien ihre seit zwei Wochen bestehende Abwärtstendenz nicht beenden.

Die Papiere sackten am Donnerstag auf ein Tief seit Anfang April ab und gehörten so in einem trüben Marktumfeld für die Autobranche zu den schwächsten Werten im DAX. Zum Handelsschluss standen sie 5,32 Prozent tiefer bei 134,44 Euro. Aktien aus der Autoindustrie und die damit verbundenen Zulieferer standen am Donnerstag angesichts der harten Rhetorik im Handelsstreit zwischen den USA und China europaweit unter Druck.

Continental hat im ersten Quartal wegen der Schwäche der internationalen Märkte einen Gewinneinbruch erlitten. Der den Aktionären zuzurechnende Überschuss sackte um über ein Fünftel auf 575 Millionen Euro ab. Kritisch äußerten sich Experten aber vor allem zu weiteren Details - mit einem schwachen Ergebnis im Autozulieferbereich und einem hohen Abfluss von Barmitteln.

Analyst Jose Asumendi von JPMorgan hob in einer ersten Einschätzung vor allem das schwache Abschneiden von Continental im Geschäft mit Bordelektronik hervor. Dem schwachen Zuliefergeschäft stehe das Ergebnis in der Reifensparte gegenüber, das bei Experten allgemein auf recht positive Resonanz stieß.

Einig waren sich Analysten darüber, dass der Abfluss von Barmitteln sehr hoch ausfiel. So hatte UBS-Experte David Lesne statt des deutlich negativen Free Cashflows mit einem ausgeglichenen Ergebnis gerechnet. JPMorgan-Fachmann Jose Asumendi brachte die Kennziffer neben dem Gewinneinbruch auch mit höheren Investitionen und einem schwachen Nettoumlaufvermögen in Zusammenhang.

Laut dem NordLB-Analysten Frank Schwope ist nach dem schwachen zweiten Halbjahr 2018 per Saldo auch der Auftakt in das neue Jahr unbefriedigend gewesen. Besserung erwartet er erst in der zweiten Jahreshälfte, in der sich Continental nur noch mit den schwachen Vorjahreswerten messen müsse.

FRANKFURT (Dow Jones) / (dpa-AFX)

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Bildquellen: 360b / Shutterstock.com, Continental

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