Aktionäre von Wincor Nixdorf gehen dieses Jahr leer aus
Hohe Restrukturierungskosten haben dem Geldautomatenhersteller Wincor Nixdorf im abgelaufenen Geschäftsjahr einen herben Gewinneinbruch eingebrockt.
Wincor Nixdorf geht mit einer klaren Botschaft in die entscheidenden Fusionsverhandlungen mit dem US-Rivalen Diebold. Der Geldautomatenhersteller setzt verstärkt auf den Bereich Software und Kostensenkungen. Dafür schreckt der MDAX-Konzern auch vor unbequemen Maßnahmen nicht zurück. Nach dem massiven Stellenabbau und einem herben Gewinneinbruch streicht das Paderborner Unternehmen seinen Aktionären die Dividende. Für das neue Jahr verspricht das Unternehmen dann einen Gewinnsprung.
Belastet vom Preisverfall und hohen Umaukosten hat Wincor Nixdorf im abgelaufenen Geschäftsjahr 2014/15 nur ein Nettoergebnis von 6 Millionen nach 101 Millionen Euro im Vorjahr erzielt. Das operative Ergebnis EBITDA schrumpfte um zwei Drittel auf 76 Millionen Euro. Im abgelaufenen Geschäftsjahr verbuchte das Unternehmen Kosten für das Restrukturierungsprogramm von 80 Millionen Euro. Der Umsatz sackte in den zwölf Monaten per Ende September leicht um 2 Prozent auf 2,43 Milliarden Euro ab. Analysten hatten Wincor Nixdorf einen geringeren Umsatz, beim Ergebnis aber etwas mehr zugetraut.
China und Brasilien bereiten Wincor Nixdorf Sorgen Erfreulich lief es in den zwölf Monaten in Asien ohne China. Während Wincor Nixdorf in der Heimat (-6 Prozent) oder auch Europa (-4 Prozent) weniger erlöste, kletterte der Umsatz in der Region Asien, Pazifik und Afrika um 8 Prozent. In Amerika, wo besonders der künftige Wunschpartner Diebold stark ist, konnte Wincor Nixdorf das Geschäft stabil halten.
Schwierigkeiten bereitet dem Unternehmen das abflauende Wachstum in China. Hier wird es "dauerhaft nicht die Wachstumsraten der Vergangenheit" geben, erklärte Finanzvorstand Jürgen Wunram während der Jahrespressekonferenz. Kopfschmerzen bereitet auch das Geschäft in Brasilien. Viele Banken haben ihre Investitionen in dem Land zurückgefahren, HSBC habe sich beispielsweise komplett aus Brasilien verabschiedet, erklärte CEO Eckard Heidloff. Besserung ist nicht in Sicht: "Wir sehen Brasilien weiter schwach", so der Manager.
Wincor-CEO: Haben auch in der Eigenständigkeit eine Perspektive Das Unternehmen leidet wie die ganze Branche unter geringeren Ausgaben großer Banken und einem Preisverfall im Hardware-Geschäft. Angesichts des Gegenwinds setzen Wincor oder auch die Nummer eins der Branche, der US-Konzern NCR, verstärkt auf Software und IT-Dienste, wo höhere Margen locken. Um näher an NCR heranzurücken, hat der US-Konzern Diebold vor kurzem die Übernahme von Wincor für gut 1,7 Milliarden Euro angekündigt. Die Gespräche dauerten an, erklärte Wincor Nixdorf am Montag.
Grundsätzlich habe Wincor Nixdorf weiterhin auch in der Eigenständigkeit eine Perspektive, erklärte Heidloff. Es gebe Chancen für eine Fusion. Wincor Nixdorf müsse sich aber auch die Perspektive für eine Eigenständigkeit erhalten. Letztlich entscheiden der Kaufpreis und die Perspektive des neu entstandenen Unternehmens über eine Fusion, so der CEO. Sollte der Zusammenschluss über die Bühne gehen, müsste das Thema Restrukturierung auch weiterhin angegangen werden.
Grund für die klare Marschroute sind vor allem die Überkapazitäten in der Branche der Geldautomatenhersteller. Aus diesem Grund hatten die Ostwestfalen vor einiger Zeit eine Restrukturierung auf den Weg gebracht. Dabei soll verstärkt auf Software und IT-Dienste gesetzt werden. Das Hardware-Geschäft rund um Geldautomaten, Terminals, Kassen- und Leergutrücknahmesysteme soll zwar eine wichtige Säule der Paderborner bleiben, allerdings werden die Kapazitäten zurückgefahren. Um wieder auf Kurs zu kommen, werden etwa 1.100 Stellen gestrichen. Bisher seien 450 Stellen weggefallen, der Großteil davon in Deutschland.
Wincor Nixdorf verspricht Ergebnissprung Aktionäre lockt das Unternehmen mit einem Gewinnsprung im neuen Jahr. Während der Umsatz leicht zulegen soll, soll das operative Ergebnis um die Hälfte auf 150 Millionen Euro zulegen. Dann dürfte es auch wieder eine Dividende geben, nachdem im vergangenen Jahr noch 1,75 Euro je Aktie bezahlt worden waren. Das EBITA nach Restrukturierungskosten soll bei 110 Millionen Euro liegen. Das erste Quartal sei "positiv angelaufen", erklärte CEO Heidloff. Die Umbaukosten beziffert das Unternehmen für das neue Geschäftsjahr noch auf 40 Millionen Euro.
FRANKFURT (Dow Jones)
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18.11.2016 | Wincor Nixdorf Verkaufen | Independent Research GmbH | |
16.11.2016 | Wincor Nixdorf verkaufen | DZ BANK | |
10.10.2016 | Wincor Nixdorf buy | Deutsche Bank AG | |
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01.08.2016 | Wincor Nixdorf buy | UBS AG | |
28.07.2016 | Wincor Nixdorf accumulate | equinet AG | |
20.07.2016 | Wincor Nixdorf accumulate | equinet AG |
Datum | Rating | Analyst | |
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05.08.2016 | Wincor Nixdorf Hold | Warburg Research | |
29.07.2016 | Wincor Nixdorf Hold | Warburg Research | |
28.07.2016 | Wincor Nixdorf Hold | Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA | |
28.07.2016 | Wincor Nixdorf Hold | Commerzbank AG | |
26.07.2016 | Wincor Nixdorf Hold | Warburg Research |
Datum | Rating | Analyst | |
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18.11.2016 | Wincor Nixdorf Verkaufen | Independent Research GmbH | |
16.11.2016 | Wincor Nixdorf verkaufen | DZ BANK | |
04.08.2016 | Wincor Nixdorf Verkaufen | NATIONAL-BANK | |
03.08.2016 | Wincor Nixdorf Verkaufen | Independent Research GmbH | |
01.08.2016 | Wincor Nixdorf Verkaufen | DZ BANK |
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