Gewerkschaft fordert Angebot von Faeser für Öffentlichen Dienst

06.01.25 11:40 Uhr

KÖLN (dpa-AFX) - Vor den Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen hat der Beamtenbund dbb Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) zur Vorlage eines Angebots aufgefordert. "In jeder Einkommensrunde liegt eine Chance, den öffentlichen Dienst attraktiver zu machen", sagte der dbb-Vizechef Volker Geyer bei der dbb-Jahrestagung in Köln. Auch in der anstehenden Tarifrunde werde es um mehr Einkommen gehen.

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Gewerkschaften fordern Arbeitszeitsouveränität

Doch anders als in den jüngsten Runden für den öffentlichen Dienst zielten die Gewerkschaften dieses Mal auch auf mehr Selbstbestimmung über die Arbeitszeit, sagte Geyer. "Bei der Arbeitszeitsouveränität hinken wir der Wirtschaft meilenweit hinterher." An Faeser gewandt sagte der dbb-Vertreter: "Machen Sie uns nicht erst wieder in der dritten Runde ein Angebot, das wird der Lage nicht gerecht". Geyer vertrat in Köln den erkrankten dbb-Chef Ulrich Silberbach. Faeser war anwesend, anders als im Vorjahr, als sie der Jahrestagung zum Unmut des dbb ferngeblieben war.

Warnstreiks in den Kommunen

Die Einkommensrunde für die Beschäftigten der Kommunen und des Bundes startet am 24. Januar. Betroffen sind Nahverkehr, Müllabfuhr, Rathäuser und zahlreiche andere Bereiche. Begleitet werden dürfte die Tarifrunde von Warnstreiks in den Kommunen. Angesetzt sind drei Verhandlungsrunden.

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Im Schulterschluss mit der Gewerkschaft Verdi fordert der dbb eine Entgelterhöhung von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Vom in Potsdam verhandelten Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen (TVöD) sind laut dbb mehr als 2,6 Millionen Beschäftigte direkt oder indirekt betroffen./bw/DP/men