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Insolventer Küchenbauer Alno stellt Geschäftsbetrieb ein

24.11.17 12:58 Uhr

Insolventer Küchenbauer Alno stellt Geschäftsbetrieb ein | finanzen.net

Der insolvente Küchenbauer Alno stellt den Betrieb endgültig ein.

Auch der letzte potenzielle Investor habe am Ende kein Kaufangebot abgegeben, teilte das Unternehmen am Freitag in Pfullendorf mit. Damit sei der Verkaufsprozess, den Insolvenzverwalter Martin Hörmann eingeleitet hatte, ohne Ergebnis beendet. Das verbliebene Eigentum der Firma werde, so weit möglich, in den kommenden Monaten einzeln verkauft. In einer Übergangsphase sollen noch Teile für die Tochterfirma Pina produziert werden.

Der Küchenbauer hatte im Juli einen Insolvenzantrag gestellt. Um Alno stand es schon länger schlecht. Seit dem Börsengang 1995 schrieb der Küchenkonzern bis auf ein Jahr stets Verluste. Auch der Einstieg der bosnischen Investorenfamilie Hastor 2016 brachte keine Wende.

Zuletzt konnte Alno einen großen Teil der Beschäftigten nicht mehr bezahlen. Zuletzt war noch mit einem möglichen Investor verhandelt worden, der dem Vernehmen nach aus dem asiatischen Raum kam.

Die Billigküchen-Tochter Pino aus Coswig (Sachsen-Anhalt) war Anfang Oktober an eine Investorengruppe um den Marktführer Nobilia aus Ostwestfalen verkauft worden. Damit wurden die Jobs von 230 Mitarbeitern gesichert. Bei einer anderen Tochter, Wellmann aus Enger (Nordrhein-Westfalen), verlief die Investorensuche hingegen erfolglos

- die allermeisten der 400 Mitarbeiter mussten gehen.

Alno-Mitarbeiter erhalten bis Ende des Monats die Kündigung

Nach dem angekündigten Aus für den insolventen Küchenbauer Alno werden die Mitarbeiter bis Ende des Monats die Kündigung bekommen. Nur etwa 60 könnten vorerst bleiben, um spezielle Aufgaben bei der Abwicklung des Unternehmens zu übernehmen, teilte Insolvenzverwalter Martin Hörmann am Freitag nach einer Mitarbeiterversammlung am Sitz in Pfullendorf mit. Nachdem das Geld ausgegangen war, hatte Alno zuvor schon etwa 400 Mitarbeiter von der Arbeit freigestellt, aber noch nicht gekündigt. Etwa 170 waren geblieben, um für den Verkaufsprozess nötige Arbeiten zu erledigen.

Dieser Verkaufsprozess sei nun aber ohne Ergebnis beendet worden, daher müsse der Betrieb eingestellt werden, hieß es. "Wir haben gekämpft und alles versucht, um eine tragfähige Zukunftslösung für Alno zu finden", betonte Hörmann. "Aber ohne einen Investor, der auch bereit gewesen wäre, entschlossen den Investitionsstau zu beseitigen, und zudem erhebliche Mittel für die Fortführung des Geschäftsbetriebs investiert hätte, gibt es leider keine Zukunft für Alno."/eni/DP/oca

PFULLENDORF (dpa-AFX)

Bildquellen: Arnt Haug / LOOK-foto/Getty Images