OSRAM-Vorstand will geplante Übernahme durch US-Investoren erläutern
Der Vorstand des Münchner Beleuchtungsherstellers OSRAM will an diesem Freitag den geplanten Verkauf des über 110 Jahre alten Traditionsunternehmens an US-Finanzinvestoren erläutern.
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Neben dem Vorstand hatte auch der Aufsichtsrat sich am Donnerstagabend für die Annahme des Kaufangebots der zwei Geldhäuser Bain Capital und Carlyle (The Carlyle Group LP) ausgesprochen. Die zwei Unternehmen bieten knapp 3,4 Milliarden Euro für das vor dem Ersten Weltkrieg gegründete Unternehmen mit seinen weltweit 26 000 Mitarbeitern. Die Aktionäre müssen noch zustimmen, die Frist läuft bis Ende September. Bedingung ist, dass die Eigentümer von 70 Prozent der OSRAM-Anteile zustimmen.
In einer Investorenvereinigung haben die zwei US-Firmen zugesichert, die Standorte "der wesentlichen Unternehmensbereiche" und Arbeitsplätze zu erhalten und Neuinvestitionen zu unterstützen. Carlyle hat seinen Sitz in der US-Bundeshauptstadt Washington und verwaltet 222 Milliarden Dollar Vermögen, die etwa halb so große Bain Capital hat 105 Milliarden Dollar Finanzanlagen in den Büchern stehen und sitzt in Boston. Betriebsrat und IG Metall hatten schon im Februar langfristige Zusagen eingefordert, um eine Zerschlagung der ehemaligen Siemens-Tochter zu verhindern.
Sofern auch die OSRAM-Aktionäre dem Milliardendeal zustimmen, werden Bain Capital und Carlyle sämtliche der knapp 96,86 Millionen OSRAM-Anteile für einen Preis von 35 Euro je Aktie übernehmen. Der Vorstand will auch die von OSRAM selbst gehaltenen 2,66 Millionen Aktien an die US-Amerikaner verkaufen.
Möglich wird die geplante Übernahme wohl nur, weil OSRAM inzwischen weniger als halb so viel wert ist wie noch Anfang 2018: Damals kostete eine Aktie noch fast 80 Euro. Doch in der Zwischenzeit sind Umsätze und Gewinne eingebrochen. Hauptkunden sind Auto- und Smartphonehersteller, deren Geschäfte zur Zeit nicht gut laufen und daher auch weniger bei OSRAM bestellen. Für dieses Jahr rechnet OSRAM mit einem Umsatzeinbruch von bis zu 14 Prozent.
Das Kaufangebot der Finanzinvestoren hat bei Anlegern jedenfalls die Hoffnungen auf Mitnahmegewinne beflügelt. Von Mittwoch- bis Donnerstagnachmittag legte die OSRAM-Aktie an der Frankfurter Börse um fast vier Euro von gut 29 auf knapp 32,50 Euro zu, ein Anstieg von mehr als zehn Prozent. Zwischenzeitlich hatten die Papiere des Münchner Beleuchtungsherstellers sogar noch deutlich höher notiert.
dpa-AFX
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