EZB: Volkswirte erhöhen Inflations- und senken BIP-Prognosen
Die regelmäßig im Rahmen des Survey of Professional Forecasters von der EZB befragten Volkswirte erwarten für die nächsten Jahre trotz eines niedrigeren Wachstums etwas mehr Inflation.
Wie die EZB mitteilte, rechnen die Experten für 2018 mit einem Anstieg der Verbraucherpreise um 1,7 (bisher: 1,5) Prozent. Für 2019 wird auch eine Inflation von 1,7 (1,6) Prozent prognostiziert und für 2020 ebenfalls von 1,7 (1,7) Prozent.
Langfristig sehen die Volkswirte die Inflation bei 1,9 (1,9) Prozent. Auch der volkswirtschaftliche Stab der EZB hatte im Juni für alle drei Jahre Inflationsraten von jeweils 1,7 Prozent vorausgesagt.
Die EZB, die mittelfristig knapp 2 Prozent Inflation anstrebt, begründet ihre anhaltend lockere Geldpolitik damit, dass es noch keinen ausreichenden Aufwärtsdruck bei der Inflation gebe. Gleichwohl hat sie beschlossen, ihre Wertpapierkäufe ab Oktober auf 15 Milliarden Euro zu halbieren und die Käufe am Jahresende ganz einzustellen.
Die befragten Volkswirte senken indessen ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum in den Jahren 2018 und 2019 auf 2,2 (2,4) Prozent und 1,9 (2,0) Prozent. Für 2020 werden weiter 1,6 (1,6) Prozent Wachstum prognostiziert, langfristig sehen die Experten das Wachstum ebenfalls bei 1,6 (1,6) Prozent. Da die Potenzialrate des Euroraums deutlich unter 1 Prozent liegt, spricht das für eine Inflationserholung.
Die Experten bestätigten ihre Prognosen für die Arbeitslosenquote für 2018 von 8,3 und für 2019 von 7,9 Prozent. Im Jahr 2020 soll die Quote bei 7,6 (7,5) Prozent liegen, langfristig bei 7,5 (7,4) Prozent.
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)
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