Gelassenheit gefordert

Bundesbank beruhigt Anleger nach China-Absturz

25.08.15 11:04 Uhr

Bundesbank beruhigt Anleger nach China-Absturz | finanzen.net

Die Bundesbank mahnt zur Gelassenheit nach den heftigen Turbulenzen an den internationalen Börsen angesichts der wirtschaftlichen Abkühlung in China.

Dort normalisierten sich die Wachstumsraten derzeit, aber selbst Raten von womöglich sechs Prozent seien "immer noch ein starkes Wachstum", sagte Bundesbankvorstandsmitglied Joachim Nagel im Interview der "Börsen-Zeitung" (Dienstag). Der Absturz an den Börsen in China sei eine Korrektur nach den "rasanten" Anstiegen der vergangenen Jahre: "Finanzmärkte sind typischerweise keine Einbahnstraßen."

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Nagel, der im Bundesbankvorstand den Bereich Finanzmärkte verantwortet, sagte, die Entwicklung in China habe weltweite Ausstrahleffekte, "weil die internationalen Finanzmärkte inzwischen eng vernetzt sind". Nagel dämpfte aber Sorgen, dass aus China die nächste globale Finanzkrise drohe. Chinas Regierung und Notenbank verfügten notfalls noch über genug Mittel, um die Lage zu stabilisieren: "China ist wirtschaftlich stark genug, um im Notfall dagegenzuhalten, falls die Finanzmarktstabilität insgesamt in Gefahr gerät."

Dass die Schwellenländer insgesamt in die Krise rutschen, erwarte Nagel nicht, auch wenn in den USA die Zinswende anstehe. "Ein solches Szenario sehe ich nicht." Viele Schwellenländer stünden heute besser da als etwa in den 1990er Jahren vor der Asienkrise. Mit Blick auf den neuerlichen Ölpreisverfall stemmte sich Nagel gegen aufkommende Deflationssorgen und Rufe nach den Zentralbanken. Entscheidend für die Geldpolitik seien Zweitrundeneffekte, also wenn andere Warenpreise etwa auf den Ölpreisverfall reagieren: "Die sieht man derzeit nicht, und deswegen kann man auch nicht von einer Deflation sprechen."/stk/stb

FRANKFURT (dpa-AFX)

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